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Brandkatastrophe in Moskau

Feuer tötet 17 kirgisische Wanderarbeiter

  • Veröffentlicht: 27.08.2016
  • 19:32 Uhr
  • dpa
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© dpa

Moskaus Wirtschaft lebt von Hunderttausenden billiger Arbeitskräfte aus allen Teilen der Ex-Sowjetunion. Ein Brand in einer Druckerei bringt vielen Arbeitsmigranten den Tod.

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Ein Feuer in einem Moskauer Industriebetrieb ist für mindestens 17 Wanderarbeiter aus der Ex-Sowjetrepublik Kirgistan zur tödlichen Falle geworden. Die Menschen hätten sich am Samstag nicht aus dem brennenden Lager einer Druckerei im Nordosten der Hauptstadt retten können, teilte der Katastrophenschutz mit. "Bei den Löscharbeiten wurde ein Raum entdeckt, der durch das Feuer eingeschlossen war", sagte ein Behördensprecher der Agentur Interfax.

Die Ermittler leiteten nach ersten Angaben ein Verfahren wegen Brandstiftung ein. Später wurden aber auch ein Kurzschluss oder fahrlässiger Umgang mit Feuer als Brandursache nicht ausgeschlossen. "Leider gibt es eine hohe Zahl an Opfern", bestätigte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin bei Twitter.

Dichte Rauchwolke

Die Behörden machten widersprüchliche Angaben, ob die Männer und Frauen aus Kirgistan in Zentralasien in dem Gebäude gearbeitet oder illegal gewohnt hatten. In Moskau verdienen Hunderttausende Arbeitsmigranten aus Zentralasien, dem Kaukasus, aber auch aus der Ukraine und Weißrussland den Lebensunterhalt für ihre Familien in der Heimat. Sie leben oft unter dürftigen Verhältnissen. Die bei dem Feuer ums Leben gekommenen Kirgisen seien legal in Moskau gewesen, sagte ein Sprecher der Innenbehörde.

An der Unglücksstelle versammelten sich viele Leidensgenossen der Opfer. Bilder zeigten eine dichte schwarze Rauchwolke über dem mehrstöckigen Gebäude. Die Feuerwehr setzte 140 Mann ein, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Zwölf Menschen seien aus dem mehrstöckigen Gebäude gerettet worden. Vier Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht, eine Frau starb dort an ihren Verletzungen. 

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