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Peking sieht die Insel als abtrünnige Provinz an

China empört über Trump-Telefonat mit Taiwans Präsidentin

  • Veröffentlicht: 03.12.2016
  • 11:54 Uhr
  • dpa
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© EPA File/Shawn Thew/dpa

Noch vor seinem Amtsantritt als US-Präsident hat Donald Trump durch ein Telefonat mit Taiwans Präsidentin die Regierung in Peking verärgert. China betrachtet den Inselstaat als abtrünnige Provinz.

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China hat gegenüber Washington seinen Unmut über das Telefonat des designierten US-Präsidenten Donald Trump mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen geäußert. Peking habe die entsprechenden Berichte zur Kenntnis genommen und seine Position bei den zuständigen US-Behörden ernsthaft deutlich gemacht, hieß es am Samstag in einer Mitteilung auf der Internetseite des chinesischen Außenministeriums. Es müsse unterstrichen werden, dass es nur ein China in der Welt gebe und Taiwan ein untrennbarer Teil des chinesischen Territoriums sei.

"Das ist ein kleiner Vorstoß der taiwanesischen Seite", sagte Außenminister Wang Yi nach Angaben des in Hongkong ansässigen Senders Phoenix Cable TV bei einem außenpolitischen Seminar. "Ich glaube nicht, dass das etwas ändert an der Ein-China-Politik, die die US-Regierung seit vielen Jahren unterstützt." Diese sei die Basis für die gute Entwicklung der Beziehungen zwischen Peking und Washington. "Wir hoffen, dass dieses politische Fundament nicht erschüttert oder gefährdet wird", wurde Wang zitiert.

Auch Deutschland akzeptiert die Ein-China-Politik

Trump hatte als erster neugewählter US-Präsident seit Jahrzehnten mit einem taiwanesischen Staatsoberhaupt telefoniert - obwohl Washington seit 1979 keine diplomatischen Beziehungen zu Taipeh mehr pflegt. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und nicht als souveränen Staat. Trumps Team hatte zunächst erklärt, Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen habe ihm zum Wahlsieg gratuliert und mit ihm "über die engen wirtschaftlichen, politischen und sicherheitspolitischen Bindungen zwischen Taiwan und den USA gesprochen". Allerdings ließen Vertraute des Republikaners durchblicken, dass er sich der Folgen dieses heiklen Gesprächs im Vorfeld völlig bewusst gewesen sei.

Wegen des Drucks aus Peking trauen sich nur wenige Staaten, Taiwan als souveränen Staat anzuerkennen. Wer es dennoch tut, setzt dafür seine diplomatische Beziehungen zu Peking aufs Spiel. Auch Deutschland vertritt seine Interessen in Taipeh nur durch ein Deutsches Institut.

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