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Zoff bei Bundesparteitag in Stuttgart

Hunderte Festnahmen bei Anti-AfD-Protest

  • Veröffentlicht: 30.04.2016
  • 18:26 Uhr
  • dpa
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Der AfD-Bundesparteitag an der Stuttgarter Messe löst einen massiven Polizeieinsatz aus. Hunderte Störer versuchen, die Veranstaltung zu blockieren und werden festgesetzt. Dann entspannt sich die Lage.

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Beim AfD-Bundesparteitag in Stuttgart ist es zu Rangeleien zwischen der Polizei und linken Demonstranten gekommen. Die Einsatzkräfte nahmen am Samstag rund 500 Menschen vorläufig in Gewahrsam; die Polizei sprach von gewaltbereiten Linksautonomen. Etwa 1500 weitere Demonstranten versuchten, den Parteitag der Alternative für Deutschland zu stören. Einige steckten Autoreifen in Brand und zündeten Feuerwerkskörper. Auf der nahen Autobahn 8 kam es für kurze Zeit zu Beeinträchtigungen. Am Nachmittag beruhigte sich die Lage. Viele Protestler zogen dann in die Stuttgarter Innenstadt.

Tausende Demonstranten in der Innenstadt

Dort demonstrierten laut Polizei 1800 Menschen, nach Veranstalterangaben waren es mindestens 4000. Es sei zu keinen gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Einsatzkräfte seien in der Innenstadt jedoch mit Kotbeuteln beworfen worden. Es wurden den Angaben zufolge auch Rauchbomben und bengalische Feuer entzündet.

Die AfD will auf ihrem zweitägigen Parteitag ihren Kurs neu justieren und dazu zumindest Teile eines Grundsatzprogramms beschließen. Seit ihrem letzten Mitgliederparteitag im Juli 2015 war die AfD weiter nach rechts gerückt, vor allem bei Themen wie Einwanderung und Asyl.

Erhöhte Gewaltbereitschaft

Unter den Demonstranten am Messegelände, dem Tagungsort der AfD, waren nach Polizeiangaben etwa 800 bis 900 gewaltbereite Demonstranten gewesen, die mit Bussen gekommen seien. Bei ihrer Ankunft hätten sie bengalische Feuer gezündet. Laut Polizei gab es drei leicht verletzte Beamte. Von einem Protestbündnis hieß es, es seien Demonstranten von Pfefferspray getroffen worden. Insgesamt seien 61 Menschen betroffen gewesen.

Die Demonstranten riefen lautstark: "Flüchtlinge bleiben, Nazis vertreiben" und "Wir kriegen Euch alle". Ein massives Polizeiaufgebot mit rund 1000 Einsatzkräften sicherte den Parteitag. Auch Beamte aus anderen Bundesländern waren im Einsatz.

A8 kurzzeitig gesperrt

Demonstranten - einige waren schwarz vermummt - hätten auch Eisenstangen und Holzlatten dabei gehabt, teilte die Polizei am Morgen mit. Die A8 Richtung München wurde von Protestlern kurzfristig auf einer Spur blockiert. Auf der Bundesstraße 27 kam es zu Störungen, weil dort laut Polizei Autoreifen in Brand gesetzt wurden. Die Straße war rund 20 Minuten gesperrt. Die Polizei verfolgte mehrere Demonstranten quer über Felder hinter dem Messegelände. Vorwiegend junge Demonstrationsteilnehmer wurden mit Kabelbindern gefesselt und abgeführt. Die zuständige Polizei in Reutlingen hatte ein hartes Durchgreifen angekündigt. Mehrere Wasserwerfer standen bereit.

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