Anzeige
Eine neue EU-Tabakrichtlinie sorgt aber für Einbußen

Staat verdient wieder mehr Geld an Rauchern

  • Veröffentlicht: 20.04.2015
  • 12:55 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© dpa

Der Staat macht mit Zigaretten und Feinschnitt-Tabak Kasse, im ersten Quartal steigen die Steuereinnahmen hieraus wieder an. Eine neue EU-Tabakrichtlinie sorgt aber für Einbußen.

Anzeige

Deutschlands Raucher haben dem Staat im ersten Quartal 2015 mehr Steuereinnahmen eingebracht als ein Jahr zuvor. Insgesamt wurden von Januar bis Ende März Tabakwaren im Verkaufswert von 5,2 Milliarden Euro versteuert, wie das Statistische Bundesamtam Montag in Wiesbaden mitteilte.

Das waren 161 Millionen Euro oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die versteuerten Tabakwaren spülten knapp 3 Milliarden Euro in die Staatskasse, der Rest ging etwa an die Tabakindustrie oder die Händler.

Zigaretten bleiben weiterhin beliebt

Vor allem Zigaretten waren bei Rauchern beliebt: Mit 16,1 Milliarden Stück wurden 0,4 Prozent mehr Glimmstängel verkauft als 2014. Der versteuerte Verkaufswert stieg auch infolge der Erhöhung der Tabaksteuer mit plus 3,2 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro deutlich kräftiger.

Laut der Behörde wuchs auch die Menge des versteuerten Feinschnitt-Tabaks zum Selberdrehen um 1,2 Prozent. Die Zahlen ergeben sich aus den Bestellungen von Steuerzeichen für Packungen. Die Statistik gibt also nicht den tatsächlichen Tabakkonsum wieder.

Einnahmen beim Pfeifentabak gehen zurück

Einbußen gab es hingegen beim Pfeifentabak. Die verkaufte Menge ging hier um 12,6 Prozent auf 289 Tonnen zurück. Bei versteuerten Zigarren und Zigarillos schrumpfte der Absatz sogar fast um die Hälfte (minus 42,1 Prozent).

Diesen starken Rückgang begründeten die Statistiker mit einer Änderung der EU-Tabakrichtlinie: Seit Januar müssen Eco-Zigarillos, deren Deckblatt aus verarbeitetem Tabak besteht, als Zigaretten versteuert werden. Im Verhältnis zu verkaufsstärkeren Erzeugnissen wie Zigaretten macht sich das Minus von 18,2 Prozent in der Staatskasse aber weniger bemerkbar.

Größeren Schaden richtet der Handel im Ausland an: Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) geht davon aus, dass mehr als jede fünfte in Deutschland gerauchte Zigarette nicht hierzulande versteuert wird.

140 Millionen Stück stellte der Zoll allein im vergangenen Jahr sicher. Die Grenzländer Polen und Tschechien zählen nach Angaben des Verbands zu den größten Absatzmärkten für Zigaretten.

Mehr Informationen
Tuerkei_Urlaub_dpa
News

Reisebüros glauben nicht an Türkei-Comeback

  • 05.06.2023
  • 12:10 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group