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Land bleibt instabil

UN erwartet über 100.000 Migranten aus Libyen

  • Veröffentlicht: 01.05.2016
  • 09:55 Uhr
  • dpa
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Der UN-Sondergesandte für Libyen, Martin Kobler, rechnet für 2016 mit einer deutlichen Zunahme der Flüchtlingszahlen aus dem nordafrikanischen Land.

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Der UN-Sondergesandte für Libyen, Martin Kobler, rechnet für 2016 mit einer deutlichen Zunahme der Flüchtlingszahlen aus dem nordafrikanischen Land. "Dass dieses Jahr sehr viel mehr Migranten über Libyennach Europa kommen, lässt sich nicht mehr ändern", sagte der deutsche Diplomat der "Welt am Sonntag". "Solange es hier keine funktionierende Regierung gibt, kann niemand diesem Problem wirksam begegnen."

Allein im ersten Quartal dieses Jahres seien 24.000 Menschen aus Libyen nach Europa aufgebrochen. Dabei ist die Überfahrt in der kälteren Jahreszeit schwieriger. "Wenn man das hochrechnet, dann kommen dieses Jahr sicher mindestens 100.000 Menschen über das Mittelmeer." Seit der weitgehenden Schließung der Balkanroute versuchen wieder mehr Menschen über Libyen nach Europa zu gelangen.

Die EU-Marinemission "Sophia" zum Kampf gegen Schleuserkriminalität vor der libyschen Küste sieht Kobler nicht als Lösung an. "Operation Sophia ist gerade eher ein Faktor, der Migranten anzieht", sagt er. "Die Schleuser schleppen die Boote auf offene Meer hinaus, bisweilen sogar ohne einen Tropfen Diesel im Tank. Dann rufen sie die Notfallnummern an, weil sei wissen, dass die EU-Schiffe die Menschen retten."

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