Wochentag einer OP beeinflusst Überlebenschance

Ob ein Patient eine gefährliche OP übersteht, hängt offenbar nicht nur vom Können des Arztes ab. Eine neue Studie weist darauf hin, dass der Wochentag, an dem der Eingriff durchgeführt wird, maßgeblichen Einfluss auf die Sterberate hat.

#Studie aus Schweden

Das Karolinska-Institut aus Stockholm wertete für eine Studie die Daten von 1.700 Patienten mit Speiseröhrenkrebs aus. Das Ergebnis: Die Überlebenschance der Betroffenen hing sowohl vom Stadium, in dem der Tumor entfernt wurde, als auch vom Wochentag, an dem die Patienten unters Messer kamen, ab. Je später in der Woche die Operation stattfand, desto schlechter war die Prognose.

#Der Freitagseffekt

Dieses Phänomen ist auch als Freitagseffekt bekannt: Die Wissenschaftler vermuten, dass der Chirurg zu Beginn der Woche noch ausgeruht ist und sich besser konzentrieren kann. An einem Montag kann er daher optimal operieren und einen Tumor komplett entfernen. Gegen Ende der Woche lässt die Konzentration jedoch nach. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dem Arzt ein Fehler unterläuft oder er ein weniger gutes Ergebnis mit dem Skalpell in der Hand erreicht.

#Wochenende besonders gefährlich

Ältere Studien bestätigen, dass OPs am Freitag statistisch gesehen gefährlicher sind als an anderen Wochentagen. Ein weiterer Grund dafür könnten Komplikationen sein, die für gewöhnlich in den ersten 48 Stunden nach einer Operation auftreten – im Falle einer Freitags-OP also am Samstag oder Sonntag. Am Wochenende sind die meisten Krankenhäuser jedoch unterbesetzt, was im Notfall mitunter eine schlechtere Versorgung der Patienten bedeutet. Einer britischen Studie zufolge liegt das Sterberisiko bei OPs am Samstag daher besonders hoch.

Angeber-Effekt: Weltweit werden pro Jahr etwa 234,2 Millionen Operationen durchgeführt. Bei rund sieben Millionen Patienten kommt es dabei zu Komplikationen.