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Im Alter von 94 Jahren

Multi-Milliardärin Liliane Bettencourt gestorben

  • Veröffentlicht: 21.09.2017
  • 20:31 Uhr
  • dpa
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Von falschen Freunden ausgenommen, auf Drängen der Tochter hin entmündigt: Die laut US-Magazin Forbes reichste Frau der Welt wurde im hohen Alter zu einer tragischen Figur.

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Die L'Oréal-Milliardenerbin Liliane Bettencourt ist tot. Sie sei in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 94 Jahren gestorben, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Bettencourt war laut US-Magazin Forbes mit einem Vermögen von aktuell 44,7 Milliarden US-Dollar (37,4 Milliarden Euro) die reichste Frau der Welt. Auf der Superreichenliste der Zeitschrift stand sie auf Platz 14.

Konzernchef Jean-Paul Agon reagierte mit «unendlicher Traurigkeit» auf den Tod der Erbin. Bettencourt habe stets auf L'Oréal und die Mitarbeiter aufgepasst.

Bettencourt stand lange im Mittelpunkt von Affären, die in Frankreich viele Schlagzeilen machten. Im August 2016 war ihr langjähriger Vertrauter François-Marie Banier laut Tageszeitung «Le Monde» von einem Berufungsgericht zu vier Jahren Haft auf Bewährung und 375 000 Euro Strafe verurteilt worden. Dem Jetset-Fotografen war vorgeworfen worden, die Demenzerkrankung von Bettencourt für sich ausgenutzt zu haben. Sie stand seit 2011 unter Vormundschaft ihres Enkels.

Der frühere Wahlkampfmanager des Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy, Eric Woerth, war freigesprochen worden. Ihm war in der Affäre vorgeworfen worden, Schwarzgeld für Sarkozys Wahlkampf 2007 angenommen zu haben. Sarkozy amtierte von 2007 bis 2012. In der scheinbar endlosen Justizsaga gab es laut AFP erst am Donnerstag ein neues Urteil. Fünf Journalisten wurden von einem Gericht in Bordeaux vom Vorwurf der Verletzung der Privatsphäre freigesprochen, ein früherer Bettencourt-Butler, der heimlich Gespräche aufgenommen haben soll, sei strafrechtlich nicht verantwortlich.

Die großen Verdienste der reichsten Frau Frankreichs waren angesichts der vielen Affären in den Hintergrund gerückt. Dazu gehört die 1987 gegründete Stiftung Bettencourt Schueller, die Wissenschafts- und Kulturprojekte fördert, aber vor allem ihr Einsatz für den Kosmetikkonzern. Bettencourt war Tochter des Gründers von L'Oréal, Eugène Schueller. Die Familienholding hält etwa 33 Prozent der Unternehmensanteile.

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