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Vergewaltigung in Fußballzug

Mutmaßlicher Sexualtäter will aussagen

  • Veröffentlicht: 17.04.2018
  • 06:55 Uhr
  • dpa
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© (c) Reichartz

Der Fall hat viele Menschen schockiert. Eine junge Frau soll in einem Zug voller Fußballfans missbraucht worden sein. Der mutmaßliche Täter hat sich gestellt - aber zunächst wegen einer anderen Tat. Und er will reden.

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Nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch einer 19-Jährigen in einem Zug voller Fußballfans hat sich der Tatverdächtige zu einer Aussage bereit erklärt. Der 30-Jährige aus Mönchengladbach hatte sich am Montag freiwillig in einer Haftanstalt in Nordrhein-Westfalen gemeldet, um wegen einer anderen Straftat eine mehrmonatige Freiheitsstrafe anzutreten. Gleichzeitig habe sein Anwalt der Polizei mitgeteilt, dass der Mann bereit sei, «Angaben zum Tatvorwurf zu machen», berichtete die Polizei.

Die 19-Jährige aus Bonn konnte laut Polizei inzwischen als Zeugin vernommen werden. Sie hatte ihren mutmaßlichen Peiniger in der Nacht zum Sonntag im sogenannten Tanzwagen eines Sonderzuges kennengelernt, der nach der 1:5-Niederlage von Borussia Mönchengladbach bei Bayern München in Richtung Nordrhein-Westfalen unterwegs war. Sie gab laut Polizeibericht an, sie sei danach «auf einer Toilette Opfer eines Sexualdeliktes durch diesen Mann geworden».

Nach der Tat verständigte die junge Frau per Handy ihre Eltern, die wiederum die Polizei riefen. Die 19-Jährige wurde am frühen Sonntagmorgen von der Polizei in dem hessischen Ort Flörsheim am Bahnhof in Empfang genommen und in eine Wiesbadener Klinik gebracht. Die Bundespolizei stellte an mehreren Haltepunkten des Sonderzuges und bei der Ankunft in Mönchengladbach die Identität der Fans fest.

Borussia Mönchengladbach zeigt sich betroffen

Der mutmaßliche Täter konnte identifiziert werden, weil ein Zug-Ordner ein Foto von dem Mann gemacht hatte, den er vorher mit der Frau zusammen gesehen hatte. Beamte aus Mönchengladbach erkannten den unter anderem wegen Gewaltdelikten polizeibekannten Deutsch-Polen. Die Polizei hatte intensiv nach ihm gesucht, bevor er sich am Montag in der Justizvollzugsanstalt meldete, um eine Freiheitsstrafe wegen Körperverletzung anzutreten.

Ob der Mann auf dem Foto auch der Täter sei, wisse man nicht. Er müsse von dem Opfer erst identifiziert werden, hatte Polizeisprecher Wolfgang Röthgens am Montag betont. Ob die 19-Jährige den 30-Jährigen bei ihrer Vernehmung erkannte, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Der Präsident von Borussia Mönchengladbach, Rolf Königs, reagierte betroffen. «Was sich da in dem Sonderzug abgespielt hat, hat bei uns keinen Platz. Das ist nicht in Einklang zu bringen mit unserer Vereinskultur, das ist das Gegenteil von Kultur», sagte er am Montagabend bei der Jahreshauptversammlung des Vereins.

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