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Flaschenwurf aus Partyzug

Verursacher gesteht nun doch

  • Veröffentlicht: 04.11.2019
  • 18:16 Uhr
  • dpa
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© dpa

Eine aus dem Fenster eines Partyzugs fliegende Flasche trifft ein Kleinkind und verletzt es lebensgefährlich. Der Verursacher stellte sich und gestand schließlich.

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Nach dem lebensgefährlichen Wurf einer Glasflasche aus einem fahrenden Partyzug auf ein Mädchen (2) hat ein 31-Jähriger ein Geständnis abgelegt. Der Mann aus Moers hatte das Geschehen zunächst als Versehen dargestellt, meldete sich aber am Montag erneut bei der Polizei: Er räumte ein, dass er zur Tatzeit am Freitag unter Alkoholeinfluss stehend, die Flasche aus dem Fenster des Zuges geworfen habe, wie die Ermittler mitteilten. Dass der zügig fahrende Zug sich in diesem Moment in Höhe eines Bahnhofes befunden habe, sei ihm nicht bewusst gewesen, so der Mann gegenüber der Polizei.

Wie die weiteren Ermittlungen zeigten, flog die Flasche zunächst gegen ein Hindernis, prallte von dort ab und traf das zweijährige Mädchen am Kopf. Sein Vater war gerade mit dem Kleinkind auf dem Arm die Bahnhofstreppe hinaufgekommen. Das Mädchen musste operiert werden und wurde am Montag noch im Krankenhaus behandelt. Nach der OP war die Zweijährige außer Lebensgefahr und stabil.

Nach dem Vorfall hatte die Polizei den Zug aus Köln voller Feiernder auf seiner Weiterreise Richtung Norderney in Greven gestoppt und die Personalien der rund 500 Mitreisenden sowie deren Hinweise aufgenommen. Der mutmaßliche Verursacher hatte sich aber zunächst nicht gestellt.

Solidarität unter Reisenden

Am Sonntag stiegen dann erneut Kriminalbeamte in den zurückreisenden Zug ein und setzten ihre Suche fort. «Wir konnten ja davon ausgehen, dass der Beschuldigte auch wieder mit im Zug sitzt», sagte ein Polizeisprecher. Auch Lautsprecherdurchsagen habe es gegeben. Die Taktik ging auf: Der 31-Jährige meldete sich. In einer ersten Vernehmung hatte er das Geschehen allerdings noch als Versehen dargestellt: Die Flasche sei beim Hantieren mit einem Koffer aus dem Fenster gefallen. Freiwillig war der Mann am Montag erneut bei der Polizei erschienen - um seine erste Version zu korrigieren. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Unter den Mitreisenden habe der Vorfall eine große Solidarität für das verletzte Mädchen und seine Familie ausgelöst, berichtete der Geschäftsführer des Reiseveranstalters Müller-Touristik, Bernd Niemeyer. "Auf der Rückreise haben sie eine Spendenaktion gestartet und haben noch im Zug eine 4-stellige Summe zusammengetragen", sagte Niemeyer. Die "Bild"-Zeitung hatte unter Berufung auf eine Mitreisende 3.500 Euro als Summe genannt. Das gesammelte Geld werde man nun aufstocken und möglichst bald an die Familie weiterleiten. "Wir wünschen dem Kind und der Familie, dass es nun möglichst schnell wieder ganz gesund wird", sagte Niemeyer.

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