Wegen kurischem Referendum
Erdogan droht mit Angriff auf Nachbarland
- Veröffentlicht: 25.09.2017
- 18:00 Uhr
- dpa
Im Nahen Osten droht eine weitere schlimme Gewalteskalation.
Als Reaktion auf das Unabhängigkeitsreferendum der irakischen Kurden hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit einer militärischen Intervention im Nachbarland gedroht. Erdogan erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz in Ankara, eine kurdische Unabhängigkeit sei für die Türkei inakzeptabel. Dies sei eine Frage des Überlebens.
Erdogan verwies auf derzeit laufende Manöver der türkischen Streitkräfte entlang der Grenze zum Irak. Die Soldaten seien nicht «für nichts» vor Ort, erklärte er: «Wir könnten eines abends plötzlich da sein.» Der Präsident kündigte militärische, politische und wirtschaftliche Maßnahmen gegen das Streben der irakischen Kurden nach Unabhängigkeit an. So könnte die Türkei eine Ölpipeline aus dem Nordirak schließen, sagte er. Außerdem werde ein Grenzübergang zum Irak vollständig geschlossen.
Rund drei Millionen Kurden waren am Montag aufgerufen, über eine Loslösung vom Irak zu entscheiden. Das Ergebnis des Referendums ist allerdings nicht bindend.