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Deutschlandtag der Jungen Union

Laschet übernimmt Verantwortung für Wahlpleite

  • Veröffentlicht: 16.10.2021
  • 11:58 Uhr
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© dpa

"Den Wahlkampf, die Kampagne habe ich zu verantworten und sonst niemand." Noch-CDU-Chef Laschet hat die alleinge Verantwortung für das Wahldesaster der Union übernommen. Den drastischen Worten seines Parteifreundes Merz schloss er sich auf dem Deutschlandtag der Jungen Union aber nicht an. 

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Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat die alleinige Verantwortung für das miserable Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl übernommen. "Wir haben ein bitteres Ergebnis erzielt", sagte er am Samstag beim Deutschlandtag der Jungen Union in Münster. "Nichts lässt sich schön reden. Die Verantwortung trage ich als Vorsitzender und Kanzlerkandidat", sagte Laschet. "Den Wahlkampf, die Kampagne habe ich zu verantworten und sonst niemand."

Gegen Merz' Sanierungsfall

Zugleich wies Laschet die Kritik seines Parteifreundes Friedrich Merz zurück, die Union sei ein "insolvenzgefährdeter schwerer Sanierungsfall". "Ich teile übrigens nicht die Formulierungen, die eher der Wirtschaft entliehen sind, dass wir nun ein totaler Sanierungsfall sind", sagte Laschet. "Ich schätze Friedrich Merz und ich schätze auch seine Analysestärke, aber wir haben ein gutes Programm gehabt, wir haben Positionen gehabt, für die wir auch weiter stehen."

Der Wirtschaftsexperte Merz, einst Konkurrent Laschets im Kampf um den CDU-Vorsitz, hatte am Freitagabend in Münster das Bild einer dramatischen Situation der Union gezeichnet. Er gilt wieder als möglicher Aspirant für den Parteivorsitz, wenn sich Laschet zurückzieht.

Laschet sagte, nach dem Debakel bei der Bundestagswahl vor knapp drei Wochen sei nun "eine klare Fehleranalyse" erforderlich: "Was war strukturell, personell und programmatisch falsch?" In der kommenden Oppositionszeit komme es darauf an, "nicht schrill zu werden, nicht plump zu werden, nicht im Überbietungswettbewerb mit den beiden Parteien, die auch Opposition sind, im nächsten Bundestag zu stehen, sondern klug und intelligent die Finger in die Wunden zu legen, wo eine künftige Regierung die Dinge falsch macht."

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Skeptisch bei Mitgliederbefragung

Über eine Mitgliederbefragung zur Wahl eines neuen CDU-Bundesvorsitzenden äußerte sich Laschet skeptisch. Auch ein Bundesparteitag sei "immer noch ein sehr gutes Instrumentarium, um die Breite der Partei abzubilden", sagte er. Man solle nicht so tun, als entschieden Bundesparteitage mit mehr als 1000 Delegierten an der Basis vorbei.

"Ich bin nicht prinzipiell dagegen", sagte Laschet zur Frage der Mitgliederbefragung. "Wir können das mal machen." Man sollte aber auch anerkennen, dass es in Konsensgesprächen leichter sei als in Mitgliederbefragungen, mehr junge Leute und Frauen in Vorstandsposten zu bekommen.

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