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Kurz vor Amtsübergabe

Plante Trump einen Militärschlag?

  • Veröffentlicht: 17.11.2020
  • 16:49 Uhr
  • dpa
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Der amtierende US-Präsident soll einen Angriff auf eine Atom-Anlage im Iran erwogen haben.

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Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge nach Optionen für ein militärisches Vorgehen gegen eine iranische Atom-Anlage erkundigt. Eine Reihe hochrangiger Berater - darunter der geschäftsführende Verteidigungsminister Christopher Miller und Generalstabschef Mark Milley - habe ihm davon bei einem Treffen am vergangenen Donnerstag im Oval Office abgeraten, berichteten die "New York Times" und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mehrere aktuelle und frühere Regierungsbeamte, die über das Treffen Bescheid wüssten. Trump sei gewarnt worden, dass ein militärisches Vorgehen in den verbleibenden Wochen seiner Präsidentschaft leicht zu einem umfassenderen Konflikt eskalieren könnte.

Am Tag vor dem berichteten Treffen hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bekannt gegeben, dass der Iran ein Vielfaches der im internationalen Atomabkommen erlaubten Menge an Uran angereichert habe.

Die USA waren 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen, das den Iran am Bau einer Atombombe hindern soll. Außerdem verhängte die US-Regierung harte Sanktionen, um den Iran zu zwingen, ein neues Abkommen mit weiter reichenden Auflagen zu verhandeln. Die Strafmaßnahmen verschärften die Wirtschafts- und Finanzkrise im Iran. Als Reaktion erklärte die Führung in Teheran, dass sie sich nicht mehr an alle Auflagen des Abkommens halten wolle. Inzwischen hat der Iran laut IAEA mehr als 2400 Kilogramm angereichertes Uran. Im Abkommen hatte Teheran der Einhaltung einer Obergrenze von rund 200 Kilogramm zugestimmt.

Trumps Amtszeit endet am 20. Januar. Aus der Präsidentenwahl am 3. November war der Demokrat Joe Biden als Sieger hervorgegangen. Biden hatte in Aussicht gestellt, in das Abkommen zurückzukehren - vorausgesetzt, der Iran halte sich wieder an die vereinbarten Obergrenzen.

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