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Wie Erdogan

Trump attackiert Unabhängigkeit der US-Notenbank

  • Veröffentlicht: 21.08.2018
  • 08:22 Uhr
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Der Präsident sieht in den Erhöhungen ein unnötiges Bremsen der US-Wirtschaft - ein Verhaltensmuster, das an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erinnert, dessen Wirtschaft jetzt auf eine Rezession zusteuert.

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US-Präsident Donald Trump hat nach Berichten der US-Medien Bloomberg und Dow Jones vom Montag erneut die US-Notenbank Federal Reserve für deren Zinspolitik kritisiert. Die Notenbank verfolgt eine Politik der moderaten Zinsanhebungen, um nach der Nullzinsphase nach der Finanzkrise wieder auf Normalniveau zu gelangen. Entsprechende Äußerungen seien auf einer Veranstaltung zum Sammeln von Wahlkampfspenden in der Nähe von New York unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefallen. Gegenüber Reuters sagte der US-Präsident: "Ich bin nicht davon begeistert, dass er die Zinsen erhöht. Nein, ich bin nicht begeistert".

Während der Präsidentschaft Trumps hat es bisher fünf Zinsschritte gegeben, Erhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf inzwischen 1,75 bis 2,0 Prozent. In diesem und im nächsten Jahr sind weitere Erhöhungen vorgesehen.

Trump riskiert Überhitzen der Wirtschaft

Der Präsident sieht in den Erhöhungen ein unnötiges Bremsen der US-Wirtschaft - ein Verhaltensmuster, das an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erinnert, dessen Wirtschaft jetzt auf eine Rezession zusteuert.

Wirtschaftsexperten und Notenbanker argumentieren, die Zinsschritte seien nötig, um ein Überhitzen der Volkswirtschaft zu vermeiden. Die schrittweise Vorgehensweise soll Schocks durch abrupte Zinsschritte vermeiden.

Bereits im Juli hatte Trump in einem Interview mit dem Sender CNBC erklärt: "Ich bin nicht glücklich. Immer wenn man rauf geht, wollen sie die Zinsen erhöhen", sagte der Präsident damals. Er wolle aber die Entscheidung der Notenbank überlassen. Diese ist laut US-Verfassung unabhängig, nicht an Weisungen der Regierung gebunden, sondern lediglich dem amerikanischen Volk und dem Kongress verantwortlich.

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