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Auf 8600

Trump will Truppenstärke in Afghanistan reduzieren

  • Veröffentlicht: 25.02.2020
  • 18:35 Uhr
  • dpa
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Die USA sehen eine "historische Gelegenheit für Frieden" in Afghanistan. Schon in wenigen Tagen soll ein Abkommen mit den Taliban unterzeichnet werden. Doch dafür muss erst noch eine kritische Phase überstanden werden.

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US-Präsident Donald Trump hat mit Blick auf ein mögliches Abkommen mit den militant-islamistischen Taliban erneut eine Reduzierung der US-Truppenstärke in Aussicht gestellt. "Wir werden auf 8600 runtergehen und von dort aus werden wir eine Entscheidung treffen, was das endgültige Ergebnis sein wird", sagte Trump am Dienstag in Neu Delhi bei einer Pressekonferenz. US-Außenminister Mike Pompeo stellte in Washington klar: "Wir sind nicht verpflichtet, zu gehen, es sei denn, sie (die Taliban) können beweisen, dass sie ihren Teil der Abmachung komplett einhalten."

Die USA und die Taliban verhandeln seit Juli 2018 über eine politische Lösung des Afghanistan-Konflikts. Der Krieg in Afghanistan ist der längste in der Geschichte der USA. Nun steuern sie auf die Unterzeichnung eines Abkommens zu. Voraussetzung ist, dass sich die Gewalt in dem Krisenland sieben Tage lang deutlich reduziert. Diese vereinbarte Testphase trat vergangenen Samstag in Kraft. Washington bereitet eine Unterzeichnung des Abkommens für kommenden Samstag vor.

"Abwärtstrend"

Die vereinbarte Verringerung der Gewalt halte weitgehend, sagte Pompeo. Der Kommandeur der US-Streitkräfte in Afghanistan, Austin Scott Miller, sprach am Dienstag hinsichtlich der Gewalt von einem "Abwärtstrend". Allerdings gebe es nach wie vor Zwischenfälle.

Das angestrebte Abkommen sieht Pompeo zufolge einen an Bedingungen geknüpften und stufenweisen Truppenabzug vor. Zudem soll es innerafghanische Verhandlungen für Wege zum Frieden einleiten. "Wenn diese Verhandlungen stattfinden, wird es das erste Mal sein, dass sich Afghanen, die alle Seiten des Konflikts repräsentieren, zusammensetzen und mit der harten Arbeit der Versöhnung beginnen", sagte Pompeo.

Der Minister rief die Taliban auf, das Abkommen einzuhalten. Dazu gehöre insbesondere, Verbindungen zu Terroristen abzubrechen. "Wir sind an einer historischen Gelegenheit für Frieden angelangt, der nicht einfach zu erreichen sein wird", sagte Pompeo.

Trump droht

Man sei dem Abschluss eines Abkommens "ziemlich nah", sagte Trump zum Abschluss eines zweitägigen Indien-Besuchs. Mit Blick auf die in Afghanistan stationierten Soldaten sagte er: "Nach 19 Jahren würde ich unsere jungen Leute gerne zurück nach Hause bringen." Die USA würden die Region auch weiterhin im Blick und "immer" Geheimdienste dort haben, sagte Trump. Auch sprach er eine Drohung aus: Nach einem Truppenabzug "werden wir sie wissen lassen, dass wir sie sehr hart schlagen werden, wenn etwas passiert".

Derzeit sind in Afghanistan zwischen 12 000 und 13 000 US-Soldaten stationiert. Trump hatte bereits bei einem Truppenbesuch in Afghanistan im November seinen Willen bekräftigt, Soldaten aus dem Land abzuziehen. Auch damals war die Rede davon, dass zunächst 8600 Soldaten bleiben sollten.

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