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Umfrage-Schock für die SPD

  • Veröffentlicht: 19.01.2018
  • 12:10 Uhr
  • dpa
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Bittere Umfragewerte für die SPD: Die Partei landet nach den Sondierungen für eine neue große Koalition auf einem Tiefstwert.

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Vor dem SPD-Sonderparteitag zu Verhandlungen über eine große Koalition sind die Sozialdemokraten in der Wählergunst auf ein neues Umfragetief gesunken. Wenn am nächsten Sonntag gewählt würde, käme die CDU/CSU auf 33 Prozent (plus 1 im Vergleich zu Anfang Dezember) und die SPD nur noch auf 20 Prozent (minus 3), wie am Freitag aus dem ZDF-«Politbarometer» hervorging. Die AfD erreichte demnach 12 Prozent (unverändert), die FDP 8 Prozent (unverändert), die Linke 10 Prozent (plus 1); die Grünen erhielten 12 Prozent (unverändert).

Die Werte für die SPD seien vor dem Hintergrund einer durchwachsenen Bewertung der in den Sondierungsgesprächen mit der CDU und CSU erreichten Ergebnisse zu sehen, heißt es. Insgesamt finden diese Ergebnisse 38 Prozent der Befragten gut und 41 Prozent nicht gut. Lediglich die Anhänger der CDU/CSU halten diese mehrheitlich für gut (57 Prozent zu 23 Prozent). Bei den SPD-Anhängern sind die Meinungen eher geteilt (41 Prozent zu 46 Prozent). Nach Meinung der Befragten tragen die Ergebnisse eher die Handschrift der CDU als die der SPD.

Merkel wird unbeliebter

Gesunken ist die Zustimmung aber auch für Angela Merkel als Kanzlerin. Wenn Merkel wieder Kanzlerin wird, fänden das 54 Prozent gut und 42 Prozent nicht gut, heißt es im «Politbarometer». Unmittelbar nach der Bundestagswahl lag ihre Unterstützung demnach noch bei 62 Prozent (nicht gut: 35 Prozent).

Unabhängig von der recht kritischen Sicht der Sondierungsergebnisse stößt die große Koalition in der Gesamtbevölkerung laut Umfrage eher auf Wohlwollen: 45 Prozent fänden eine gemeinsame Regierung von CDU/CSU und SPD gut, 17 Prozent wäre das egal und 36 Prozent fänden sie schlecht. Klare Mehrheiten der Anhänger von CDU/CSU (gut: 68 Prozent; schlecht: 17 Prozent) und der SPD (gut: 57 Prozent; schlecht: 29 Prozent) befürworten die GroKo.

Auf der Liste der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker gibt es relativ wenige Änderungen zum Dezember-Politbarometer: Wolfgang Schäuble liegt weiter auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 1,8 (Dez.: 2,0) auf der Skala von +5 bis -5. Dahinter folgen Winfried Kretschmann mit 1,7 (1,5), Angela Merkel mit unveränderten 1,5 und ebenfalls unverändert mit nur ein paar Hundertstel weniger Sigmar Gabriel mit 1,5.

Danach kommen Cem Özdemir mit 1,1 (1,1), Ursula von der Leyen mit 0,5 (0,5), Martin Schulz mit 0,4 (0,6), Sahra Wagenknecht mit 0,4 (0,2) und Christian Lindner mit unveränderten 0,3. Schlusslicht bleibt, wenn auch deutlich verbessert, Horst Seehofer mit 0,0 (minus 0,4).

Beim SPD-Sonderparteitag am Sonntag in Bonn stimmen die Delegierten darüber ab, ob das Sondierungsergebnis ausreicht und ihre Partei in förmliche Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU einsteigen soll oder nicht. Die SPD ist in der Frage zerrissen. Seit Tagen wirbt die SPD-Führung bei der Basis um ein Ja.

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