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Champions-League-Finale

Klopp will «außergewöhnliche Reise» perfekt machen

  • Veröffentlicht: 24.05.2018
  • 21:43 Uhr
  • dpa
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© (c) PA Wire

Mit der Anreise nach Kiew haben Real Madrid und der FC Liverpool die heiße Phase eingeläutet. Experten erwarten ein hochklassiges Spiel. Für Ärger sorgen indes die hohen Hotelpreise in Kiew.

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Der Countdown läuft. Nach einer letzten Trainingseinheit in der Heimat haben der FC Liverpool und Real Madrid mit der Reise nach Kiew zum Champions-League-Kracher am Donnerstag die heiße Phase eingeläutet. «Wenn wir gewinnen, wäre eine außergewöhnliche Reise perfekt - mit all den Toren und Rekorden», sagte Liverpool-Coach Jürgen Klopp, der am Samstag (20.45 Uhr/Sky und ZDF) den Titelverteidiger aus Madrid vom Thron stoßen will.

Klopp gegen Zinédine Zidane, Mohamed Salah gegen Cristiano Ronaldo, Arbeiter-Club gegen Königliche - selten hat ein Duell so elektrisiert. 13 Jahre nach dem letzten Champions-League-Sieg will Liverpool mit Powerfußball wieder den Henkelpokal gewinnen. 46 Tore haben Salah und Co. in der laufenden Champions-League-Saison bereits erzielt und damit einen Rekord aufgestellt. Real ist gewarnt, wie Weltmeister Toni Kroos betont: «Sie haben den Titel seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gewonnen. Ich glaube, sie selbst hatten nicht damit gerechnet, das Finale zu erreichen, und werden deshalb alles geben. Sie werden wie Tiere kämpfen.»

Die Vorfreude auf das Duell ist jedenfalls riesengroß, auch bei DFB-Chef Reinhard Grindel. «Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite wünsche ich es Toni Kroos, auf der anderen Seite wäre das auch ein Höhepunkt für Jürgen Klopp. Es wird mit Sicherheit eine hochklassige Begegnung werden. Für mich ist der Ausgang völlig offen», sagte Grindel der Deutschen Presse-Agentur am Rande der UEFA-Exekutivsitzung in Kiew.

Ärger über hohe Hotelpreise

Zu der Zeit war Klopp mit seinem Team noch auf der Anreise. In Kiew dürfen sie auf eine gewaltige Fan-Unterstützung hoffen. Schon am Donnerstag überwog rund um den Maidan die Farbe Rot. Real Madrid hat unterdessen 1000 Karten zurückgegeben, auch wegen der hohen Hotelkosten, die bei den Fans für mächtig Ärger sorgten. Zimmer, die normalerweise rund 90 Euro kosten, wurden für den Endspiel-Zeitraum mitunter für mehr als 1000 Euro angeboten. «Es ist wirklich unglaublich, wie sich die Hotelpreise entwickelt haben. Das ist ein Missbrauch, absolut unfair. Auch die Fluggesellschaften sollten keine Fantasiepreise nehmen», sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin dem «Kicker».

Beeinträchtigt der Ramadan Salah und Mané?

Die, die kommen, hoffen auf einen Fußball-Leckerbissen. Dafür spricht allein schon die offensive Spielweise von Liverpool mit dem Traumsturm Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino, die in der laufenden Saison zusammen 90 Tore erzielten, allein 29 davon in der Champions League. Allerdings hat der englische Anhang ein wenig die Sorge, dass der Fastenmonat Ramadan die Leistungen der Stars beeinträchtigen könnte. Denn Salah und Mané sind gläubige Muslime.

Da wäre es geradezu fatal, sollte sich die Tormaschine der Reds gegen Real kraftlos zeigen. Denn während des Ramadan dürfen Muslime vom Sonnenauf- bis zum -untergang kein Essen und Trinken zu sich nehmen. Bis zum 14. Juni, dem Tag des WM-Eröffnungsspiels, dauert die Fastenzeit noch an.

Zumindest von Salah ist bekannt, dass er praktizierender Muslim ist. «Der Ramadan bedeutet mir sehr viel. Er erfüllt mich und macht mich glücklich», sagte Salah, der in dieser Saison unter Klopp zum Superstar der Premier League aufgestiegen ist. Salah stellte mit 32 Treffern einen Torrekord in Englands Eliteliga auf und wurde zum besten Spieler der Saison gewählt.

Ein Hintertürchen bleibt aber. Die strengen Fastenregeln lassen bei Reisenden eine Ausnahme zu. Und das Finale findet schließlich im 2300 Kilometer von Liverpool entfernten Kiew statt.

Kroos steht vor historischem Rekord

Auf Kroos wird jedenfalls auch eine entscheidende Rolle zukommen, wenn es gilt, den Powerfußball von Liverpool zu unterbinden. «Ich kenne Jürgen Klopp sehr gut. Ich weiß, wie seine Teams spielen, das wird ein hartes Spiel», sagt Kroos. 2013 hatte der Mittelfeldspieler gegen Klopps Dortmunder seinen ersten Titel auf der großen Bühne geholt, doch Kroos kennt auch andere Spiele: «Sie haben uns oft genug das Leben schwer gemacht.»

Kroos winkt bei einem Sieg Historisches, hätte er dann sogar Franz Beckenbauer, Gerd Müller oder Uli Hoeneß als erfolgreichste deutsche Spieler in der Königsklasse abgehängt. Vier Mal hat noch keiner der Bayern-Altstars den Henkelpott in die Höhe gestemmt.

Denkt er darüber nach, wird sogar ihm ein wenig mulmig. «Natürlich nimmt man damit einen Platz in der Geschichte ein, der speziell ist. Die ganzen Namen klingen schon. Die Möglichkeit zu haben, das zu übertrumpfen, ist speziell», sagte Kroos dem ZDF. 2013 hatte er erstmals im Bayern-Trikot die Champions League gewonnen, 2016 und 2017 folgten die Triumphe mit Real. «Es ist sehr schwierig, ein Endspiel zu erreichen. Zwei ist noch schwieriger und drei (in Serie) ist einfach nur verrückt. Das ist nie zuvor passiert, und ich glaube, dass sich das auch nicht wiederholen wird», ergänzt der 82-malige Nationalspieler.

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