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Trotz Transparenzgesetz

Kaum Interesse an gleicher Bezahlung

  • Veröffentlicht: 26.05.2018
  • 20:56 Uhr
  • dpa
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Die Zahl der Gehaltsanfragen bewegt sich in fast allen Firmen nach fast einem halben Jahr zwischen 0 und 50 - trotz Transparenzgesetz.

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Das neue Entgelttransparenzgesetz, mit dem Arbeitnehmer ihre Bezahlung mit der ihrer Kollegen vergleichen können, wird nach einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» bisher kaum genutzt. Eine Umfrage bei etwa 20 großen deutschen Unternehmen habe ergeben, dass sich die Zahl der Gehaltsanfragen in fast allen Firmen nach fast einem halben Jahr zwischen 0 und 50 bewege, schreibt das Blatt in seiner Wochenendausgabe.

"Ein völlig zahnloser Tiger"

Etwas größer sei das Interesse, das zumeist von Frauen komme, nur bei der Allianz, der Deutschen Telekom und bei der Deutschen Bank. Auch zu Klagen wegen einer ungleichen Bezahlung sei es bei den befragten Unternehmen bisher nicht gekommen. "Dieses Gesetz ist ein völlig zahnloser Tiger", sagte Ute Klammer, Direktorin des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Uni Duisburg-Essen, dem Blatt.

Seit 6. Januar gibt es per Gesetz für Arbeitnehmer die Möglichkeit, eine Antwort auf die Frage zu bekommen, was Kollegen mehr verdienen. Es gilt für Betriebe ab 200 Beschäftigte. Viele Arbeitnehmer scheinen von ihrem Rechtsanspruch jedoch nichts zu wissen. Nach einer Mitte März veröffentlichten Umfrage der Beratungsgesellschaft EY hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur eine Minderheit von 45 Prozent der Beschäftigten überhaupt von den neuen Möglichkeiten zum Lohnvergleich gehört. Frauen zeigten sich mit 40 Prozent weniger informiert als die Männer, von denen 52 Prozent schon von dem Gesetz gehört hatten. 

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