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Laut Umfrage

Mehrheit ist gegen Enteignungen

  • Veröffentlicht: 21.04.2019
  • 12:32 Uhr
  • dpa
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Vor allem in Ballungsräumen wächst der Unmut der Bevölkerung über steigende Mieten. Enteignungen würde vielen jedoch zu weit gehen.

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Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hält die Enteignung privater Wohnungsunternehmen nicht für ein geeignetes Mittel, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. In einer repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag der "Welt am Sonntag" sagten das 70 Prozent der Befragten. 23 Prozent halten eine Enteignung demnach für ein "gutes" oder "sehr gutes" Mittel.

Dagegen wird der Neubau von Sozialwohnungen von einer überwiegenden Mehrheit positiv gesehen (89 Prozent). Mehr Wohngeld halten dem Bericht zufolge nur 29 Prozent für ein "sehr gutes" Mittel zur Sicherung bezahlbarer Wohnungen, immerhin 46 Prozent finden höhere Mietzuschüsse aber noch "gut". 84 Prozent der Befragten verlangen vom Staat, dafür zur sorgen, "dass die Mieten vorübergehend nicht stärker steigen als die Inflation". "Preissteigerungen bei Mieterwechsel durch die Mietpreisbremse stärker zu begrenzen und kontrollieren" halten 80 Prozent für "sehr gut" oder "gut".

Wohnraum in Großstädten kaum bezahlbar

Vor allem in Ballungsräumen wächst der Unmut der Bevölkerung über steigende Mieten. Viele befürchten, sich ihre Wohnung bald nicht mehr leisten zu können. In Berlin hat kürzlich ein bundesweit einmaliges Volksbegehren zur Enteignung großer Wohnungskonzerne begonnen.

Der Chef von Deutschlands größtem Immobilienkonzern Vonovia, Rolf Buch, sagte der "Welt am Sonntag", er glaube, es gebe in Deutschland einen gesellschaftlichen Konsens, "der da lautet, dass wir Situationen wie in London nicht haben wollen, wo nur noch reiche Haushalte sich das Stadtzentrum leisten können". Von Enteignungen hält Buch aber nichts. Eine solche Maßnahme schaffe keine Wohnungen. Die Politik müsse stärker eingreifen, forderte er. Vonovia sitzt in Bochum und vermietet rund 400.000 eigene Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden.

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