Sprachentwicklung beim Baby: Was Eltern wissen sollten
06.07.2012 • 10:00
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Körperliche und Sprachentwicklung beim Baby in den ersten Monaten
Für die meisten Eltern ist die erste Zeit nach der Geburt besonders spannend. Jeden Tag können Fortschritte in der Entwicklung, insbesondere der Sprachentwicklung des eigenen Babys beobachtet werden. Die verbalen und nonverbalen Äußerungen zu deuten, ist aber nicht immer so leicht. Es gibt Missverständnisse auf beiden Seiten, weil Erwachsene und Babys in verschiedenen Sprachwelten leben: die Eltern in der verbalen Welt der Lautsprache und die Kinder in der Welt der Körpersprache, wenn sie sich zu Beginn der Sprachentwicklung nur durch Gesten und Mimik mitteilen. Das Baby bekommt durch die Zeichensprache, die es benutzt, häufig nicht das, was es will – und die Eltern wünschen sich oft, das Kind rascher zu verstehen.
Zeichensprache: Hilft „Zwergensprache“ bei der Sprachentwicklung?
Vivian König hat hierfür eine Lösung: Sie ist Erfinderin der Zwergensprache, einer begleitenden Zeichensprache als kindgerechte Unterstützung der Sprachentwicklung von Babys. Diese Methode geht davon aus, dass Eltern ihren Babys während der ersten Zeit ihrer Sprachentwicklung eine speziell entwickelte Zeichensprache anbieten können. Mit dieser auf der Deutschen Gebärdensprache beruhenden Zeichensprache, genannt Zwergensprache, sollen sich Babys problemlos während der ersten Zeit ihrer Sprachentwicklung verständigen können. Und das geht weit über „winke winke“ hinaus.
Vivian König geht davon aus, dass jede Sprachentwicklung anders verläuft und jedes Kind die Welt um sich herum subjektiv wahrnimmt. So müssen sich Eltern individuell auf die Sprachentwicklung ihrer Kinder einlassen. Wofür interessiert sich das Kind besonders? Im Kurs von Vivian König suchen sich Eltern deshalb genau die Zeichen aus, die ihrem eigenen Baby in der jeweiligen Phase seiner momentanen Sprachentwicklung helfen.
Was will mir das Baby sagen?
Die Erfahrung zeigt, so Vivian König, dass es eine Handvoll Zeichen gibt, die für die Sprachentwicklung beim Baby sehr hilfreich sind. Die Zeichensprache für „Ich möchte hochgenommen werden“ ist eine der ersten Gesten, die das Baby nachahmt: Es streckt seine Ärmchen in die Höhe. Die Zeichensprache für „Ich will mehr“ kennt die Zwergensprache auch: Die Finger der einen Hand klopfen stetig die hohle Handfläche der anderen – jetzt sollten Sie schon mal das nächste Gläschen Babynahrung öffnen. Die Geste für „Ich bin müde“ ist den meisten Eltern bekannt: Das Baby legt seine Hände an die eine Seite des Gesichtes und neigt sein Köpflein. Wird dieses Wissen genutzt, kann mit der Verständigung zwischen Baby und Eltern eigentlich nichts mehr schiefgehen.