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Ratgeber Finanzen: Geld sparen durch Vergleiche

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Der Einstieg in Finanzprodukte wie Aktien und Festgeldkonten, der Wechsel des Stromanbieters oder der Abschluss einer neuen Versicherung sind immer relativ zeitaufwändig und aufgrund der Vielzahl an Angeboten und Möglichkeiten, sind Vergleiche immer sinnvoll. Durch eine gezielte Auswahl lässt sich meist ein günstigerer Beitrag finden oder eine höhere Rendite erzielen. Worauf sollte man aber beim Vergleich auf Internetportalen achten?

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Aus Bequemlichkeit oder bisweilen auch aus Loyalität wählen Menschen oft den ihnen bekannten Anbieter, wenn es um den Kauf eines neuen Produktes oder den Abschluss eines neuen Vertrages geht – sei es die Hausbank bei einem Kredit oder die Versicherung, bei der man schon lebenslang Kunde ist. Das bezieht sich zwar nicht nur auf Finanzdienstleistungen, aber besonders hier lässt sich oft und mit wenig Mehraufwand eine stolze Summe sparen.

Aufgrund der Informationsfülle, die das Internet offenbart, gelingt es heutzutage in wenigen Augenblicken, eine Übersicht und gleichzeitig einen qualitativen Vergleich zu den Anbietern verschiedenster Sparten einzuholen. Dafür gibt es zahlreiche Vergleichsportale im Internet, die unzählige Tarife von unterschiedlichen Anbietern auflisten und miteinander vergleichen.

Wer sein Geld mit einer maximal möglichen Rendite anlegen oder die günstigsten Konditionen erhalten möchte, kommt an Vergleichsportalen kaum noch vorbei. Allerdings ist es wichtig, auch beim Vergleichen im Internet auf einige Punkte zu achten. Die Vergleichsportale haben zwar nicht jede Kritik verdient, die ihnen zuteilwird, jedoch sind sie auch keine gemeinnützige Einrichtung.

Punkt 1: Transparenz

Dass viele Vergleichsportale als Vermittler agieren, ist vielen Nutzern gar nicht bewusst. Das liegt vor allem an der fehlenden Transparenz der Internetseiten. Sie werben mit einem neutralen Preisvergleich, beziehen aber gleichzeitig Provisionen für Vertragsabschlüsse. Daher verpflichtete das Landgericht München den Branchenprimus Check24 zu mehr Transparenz. In Zukunft muss das größte Vergleichsportal Deutschlands seinen Nutzern kenntlich machen, dass es beim Preisvergleich von Versicherungen als Makler agiert und Provisionen kassiert.

Zu der Höhe der Zahlungen, die die Portale bei einem Vertragsabschluss beziehen, halten sich die Betreiber ebenfalls bedeckt. Sie liegen aber etwa im Bereich von 30 bis 100 Euro, je nach Produkt und vermitteltem Anbieter. Diese Kosten trägt am Ende der Verbraucher, da die Unternehmen ihre Kosten selbstredend durch ihre Einnahmen abdecken müssen und diese Mehrkosten an den Kunden weiterleiten.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass nicht alle Anbieter bei einem Vergleichsportal zu finden sind. Ein Unternehmen ist auf einem Vergleichsportal meist nur dann präsent, wenn es einen Vertrag mit den Betreibern der entsprechenden Seite abgeschlossen hat, der die Provisionszahlungen bei einem Vertragsabschluss regelt.

Ausnahmen gibt es hier zwar auch, dennoch führt dieses Prinzip unter Umständen zu einem Interessenkonflikt beim Vergleichsportal. Oft agieren sie eher als Vermittler, als einen echten Mehrwert für die Kunden zu bieten. Um als Nutzer diesem Interessenkonflikt zu entgehen, sollte man auf Vergleichs- und Bewertungsportale wie deutschefxbroker.de zurückgreifen, die einen transparenten Vergleich vornehmen und darüber hinaus Mitglied beim DVV (Deutscher Verbraucher Verein e.V.) sind.

Punkt 2: Angebot und Preise

In den Preisanalysen der Vergleichsportale werden viele Angebote und Tarife aufgelistet, aber eben nicht alle. Die meisten Vergleichsportale präsentieren hauptsächlich Anbieter, mit denen sie Verträge abgeschlossen haben. So kann es vorkommen, dass bei einer Suchanfrage die ersten Ergebnisse nicht die für den Kunden Günstigsten sind, sondern die für das Vergleichsportal Lukrativsten. Die Verbraucher werden mit den vermeintlich günstigen Angeboten angelockt, obwohl eventuell andere Anbieter günstigere Konditionen aufweisen können. Hier gilt es also, stets etwas genauer hinzuschauen.

Punkt 3: Benutzerfreundlichkeit

Um die passenden Ergebnisse zu finden, muss das Vergleichsportal über individuell bestimmbare Einstellungsmöglichkeiten verfügen. Sind diese übersichtlich und für den Nutzer verständlich gehalten, kann dieses am ehesten die brauchbaren Angebote herausfiltern. Bei fast allen Vergleichsportalen geschieht dies über das Setzen von Häkchen bei unterschiedlichen Auswahlmöglichkeiten.

Beispiel: Wechsel des Stromanbieters

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Vorsicht sollte man allerdings auch hier walten lassen, da nicht alles zu Einsparungen führt, was auf den ersten Plätzen landet. Oft landen an oberster Stelle auch "bezahlte" Tarife, die nicht unmittelbar als Werbung für den Nutzer erkennbar sind. Zu beachten ist auch hier die Voreinstellung der Tarifsuche, da möglicherweise erst dann die besten Angebote für den Einzelnen zutage treten.

Ebenso sollte man Kostenfallen tunlichst vermeiden. Dazu zählen beispielsweise Pakettarife oder Neukundenboni.

  • Bei Pakettarifen kauft der Kunde eine bestimmte Menge an Kilowattstunden. Verbraucht er im Vertragszeitraum weniger Strom, verfällt jedoch das nicht verbrauchte Kontingent. Wird hingegen mehr Strom verbraucht, müssen die zusätzlichen Kilowattstunden zu einem hohen Preis bezahlt werden.
  • Die Boni für neue Kunden lassen die Strompreise auf den ersten Blick deutlich günstiger erscheinen. Die Ersparnis erstreckt sich bisweilen aber nur über das erste Vertragsjahr. Ab dem Folgejahr ist bei diesen Verträgen durchaus mit einem höheren Tarif zu rechnen. Wenn man in so einem Vertrag feststeckt, sollte man nach Möglichkeit innerhalb des ersten Vertragsjahres kündigen oder direkt bei der Auswahl eines neuen Tarifs den Haken bei den Einstellungsmöglichkeiten wie "Einmalige Boni berücksichtigen" nicht setzen bzw. entfernen. Auch auf die Vertragslänge und die automatische Verlängerung desselbigen sollte geachtet werden, damit man nicht später auftretende Mehrkosten in Kauf nehmen muss.
  • Den Weg zum günstigsten Tarif versperrt oft ein Häkchen bei "Nur direkt abschließbare Angebote", wodurch nur die Offerten aufgelistet werden, bei denen man vom Vergleichsportal zum entsprechenden Vertragsabschluss weitergeleitet wird. Das heißt, nur die Anbieter werden angezeigt, mit denen das Vergleichsportal einen Provisionsvertrag unterhält.

Fazit – Vergleichsportale vergleichen

Das Betreiben der Portale geschieht aus wirtschaftlichen Interessen. Die Vergleichsportale eignen sich daher – wie der Name schon sagt – am besten zum Vergleichen. Man bekommt einen schnellen Überblick über die vermeintlich günstigsten Angebote, jedoch sollte man diese nicht als konkrete Ergebnisse ansehen, sondern sie ebenfalls selbst noch einer Prüfung unterziehen. Geldsparen kann man auch beim direkten Vergleich beim Anbieter. Oft ist der gleiche Tarif bei direktem Kontakt mit dem Anbieter günstiger als bei einem Abschluss über ein Vergleichsportal.

Oftmals sollte man beim Interesse an einer neuen Versicherung Vergleichsportale lieber außenvorlassen. Während Kfz-finanzierungsmöglichkeiten oder -Versicherungen relativ simpel zu durchblicken sind, kann ein Vergleichsportal das nötige Beratungspensum beispielsweise für eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Unfallversicherung nicht leisten. Diese sind ungleich komplexer, weshalb eine qualifizierte Beratung eher zu empfehlen ist als ein kurzer Vergleich über das Internet.

Wer beim Preisvergleich nicht auf Vergleichsportale verzichten möchte, sollte auf jeden Fall die Suchergebnisse mehrerer Portale miteinander vergleichen, um möglichst viele Anbieter und Tarife abzudecken. Allerdings sind nicht alle Versorger und Unternehmen in den Portalen zu finden, wie z.B. der konzernfreie Energieversorger BürgerGas.

Vergleiche der besten Angebote einer Sparte führen nicht jeden Interessenten zum gleichen Anbieter, da persönliche Rahmenbedingungen das Ergebnis beeinflussen. Daher ist es wichtig, sich selbst ausreichend Wissen zum betreffenden Thema anzueignen und die Vergleichsportale nur als Anhaltspunkte anzusehen. Wenn es um das eigene Geld geht, sollte einem die nötige Zeit nicht zu schade für eine intensivere Auseinandersetzung sein.

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