Wok: Rezepte und Tipps
16.10.2012 • 10:00
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Frische und gesunde Wokgerichte
Wenn Sie sich nun wundern, weil Sie in puncto Wokgerichte spontan an den China-Imbiss bei sich um die Ecke denken, ist das durchaus berechtigt. Allerdings hat das, was in den meisten China-Restaurants in Deutschland über die Theke wandert, so gut wie nichts mehr mit den ursprünglichen chinesischen Rezepten gemeinsam. Im Gegenteil: Während in der original chinesischen Küche die Zutaten und deren Frische im Vordergrund stehen, werden die Speisen hier in fettigen Soßen ertränkt und landen zumeist mehr oder weniger appetitlich in der Papp-Box oder auf dem Teller.
Und das, wo doch die chinesische Küche Experten zufolge eine der gesündesten der Welt ist. Gedämpfte Fisch- und Fleischsorten wetteifern mit frischem Gemüse und vielfältigen Gewürzen. Original chinesische Wokgerichte passen in jede noch so strenge Diät, sorgen ganz automatisch für eine ausgewogene Ernährung und gelingen eigentlich immer.
Knackig, gesund, vitaminreich
Haben Sie nun Lust auf den exotischen Geschmack bekommen, probieren Sie am besten einfach mal eines der zahlreichen Wokgerichte selber aus. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein Wok, am besten einer aus Edelstahl. Ihr Kochutensil ist dadurch schön leicht, wird besonders heiß und lässt sich später leicht reinigen. Angefeuert wird das gute Stück übrigens erst, wenn alle Zutaten vorbereitet sind.
Eine besonders wichtige Rolle bei allen Wokgerichten spielt frisches Gemüse. Das kann, muss aber nicht aus dem Asia-Shop stammen. Auch die Klassiker aus dem Supermarktregal – Paprika, Gurke und sogar Fenchel – machen sich gut im Wok.
Weil bei Wokgerichten am Ende alles gleichzeitig gar sein soll, kommt es bei der Vorbereitung vor allem auf die richtige Schnibbel-Technik an. Zum einen werden für klassisch chinesische Rezepte alle Zutaten entweder in Rechtecke oder Streifen geschnitten. Zum anderen richtet sich die Größe der Stücke nach der voraussichtlichen Garzeit. Je länger die Garzeit, desto kleiner die Stücke und umgekehrt. Nur zu klein sollten Sie Gemüse und Co. nie schneiden, immerhin wollen Sie Ihr Essen später ja auch noch stilecht mit Stäbchen essen können – und das geht mit größeren Stücken eben leichter.
Auch in welcher Reihenfolge Ihre Zutaten später in den Wok wandern, wird durch die jeweilige Garzeit bestimmt. Je kürzer diese ist, desto später kommt die Zutat in den Wok.
Wokgerichte: Tipps für den typisch asiatischen Geschmack
Auch wenn Sie für Ihre Wokgerichte prinzipiell ganz nach Belieben in die Gemüsekiste greifen können, gibt es doch die eine oder andere Zutat, die in einem typisch chinesischen Rezept nicht fehlen darf. Die wichtigsten haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
1. Sojasoße
Sie ist das Wahrzeichen der asiatischen Küche und gehört auch untrennbar zu jedem Wokgericht dazu: die Sojasoße. Was viele nicht wissen: Die dunkle Flüssigkeit gibt es nicht nur in der klassischen, gemeinhin auch in Deutschland bekannten Variante. In einer richtigen chinesischen Küche finden sich vielmehr gleich zwei Vertreter: dunkle und helle Sojasoße. Dabei ist die bekanntere dunkle Sojasoße kräftiger in der Farbe und salziger im Geschmack, die helle eher mild.
Gemeinhin gilt in einem chinesischen Haushalt die Faustregel: Die dunkle Sojasoße ist für die Farbe, die Helle für den Geschmack. Dementsprechend sollten Sie mit der dunkleren Variante sparsamer umgehen, damit Ihr Wokgericht nicht zu salzig ausfällt.
2. Der Reis
Eine mindestens ebenso wichtige Rolle in der asiatischen Küche spielt der Reis. Für Ihr Wokgericht greifen Sie am besten zu eher stärkehaltigen Sorten, wie zum Beispiel Yasmin-Reis. Der klebt nach dem Kochen stärker zusammen und lässt sich daher besser mit Stäbchen essen.
3. Sojasprossen
Die meisten kennen das Gemüse, denn es ist fester Bestandteil der meisten chinesischen Gerichte. Auch Ihr eigenes Wokgericht können Sie mit den hellen Sprossen asiatisch pimpen. Ein Tipp: Suchen Sie immer die hellsten Sprossen aus, denn die sind am frischesten. Außerdem wandern Sojasprossen immer zuletzt in den Wok, denn ihre Garzeit ist besonders kurz.
4. Ingwer und Knoblauch
In Wokgerichten gehören Ingwer und Knoblauch zu den wichtigsten Gewürzen. Dabei wird beides zumeist nicht richtig klein, sondern nur in Scheiben geschnitten, beziehungsweise zerdrückt und dann vor allen anderen Zutaten ins heiße Öl gegeben. So geben beide ihre aromatische Note ans Öl ab. Am besten eignet sich übrigens Sonnenblumenöl, da es schön hell ist und nur wenig Eigengeschmack hat.
5. Chili
Chili ist die einzige Zutat, die für Wokgerichte tatsächlich ganz klein geschnitten wird. Je kleiner Sie die scharfen Schoten hacken, desto besser und genauer können Sie am Ende die Schärfe Ihres Rezepts dosieren.
Fazit: Original asiatische Wokgerichte lassen sich mit wenig Aufwand auch ganz einfach zuhause nachkochen. Dabei können Sie kaum etwas falsch machen und frei nach Laune losexperimentieren. Wie Sie ein echt-chinesisches Chop-Suey mit Hühnchen zubereiten, erfahren Sie im Video.
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