Gesundes Grün
Tschüss, Trauermücken: Wie du kleine Fliegen auf Zimmerpflanzen beseitigst
- Aktualisiert: 08.11.2024
- 11:54 Uhr
- Christina Berlinghof
Die kleinen schwarzen Tierchen stechen zwar nicht, nisten sich aber gerne in Pflanzen ein und schädigen deren Wachstum. Mit diesen Hausmitteln und einfachen Tricks wirst du Trauermücken wieder los.
Was sind Trauermücken und welchen Schaden richten sie an?
Trauermücken sind kleine schwarze Fliegen, die sich meist auf der Erde von Zimmerpflanzen einnisten. Sie sind nur wenige Millimeter groß und haben etwas längere Beine und Fühler als Fruchtfliegen. Ihre Larven sind schlank, weißlich bis grau gefärbt und haben einen schwarzen Kopf. In der Regel treten Trauermücken in Schwärmen auf, die Pflanzenbesitzer:innen bemerken sie beim Gießen, wenn ihnen kleine schwarze Fliegen aus dem Blumentopf entgegenflattern. Da die Weibchen in kurzer Zeit bis zu 200 Eier legen können, vermehren sie sich schnell und können zur Plage werden.
In die Wohnung gelangen sie häufig über minderwertige Pflanzenerde, die beim Kauf bereits von Larven der Trauermücken befallen ist. Sie können aber auch bei geöffnetem Fenster in die Wohnung fliegen.
Mit Stechmücken sind die schwarzen Trauermücken zwar verwandt, selbst stechen können sie aber nicht und sind für Menschen ungefährlich. Da sie aber organisches Material zersetzen, stellen sie eine Gefahr für Pflanzen dar. Die Larven der Trauermücken, die in der Pflanzenerde leben, fressen nämlich nicht nur abgestorbene Pflanzenteile, sondern knabbern auch die Wurzeln der jeweiligen Pflanze an. Werden die Wurzeln beschädigt, können die Pflanzen nicht mehr ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Vor allem junge Pflanzen oder Stecklinge sterben deshalb bei einem Befall von Trauermücken ab. Aber auch ältere Exemplare werden durch die beschädigten Wurzeln an ihrem Wachstum gehindert und können eingehen.
Bakterien können über geöffnete Wurzeln leichter in den Organismus einer Pflanze eindringen und zu Erkrankungen der Pflanze führen.
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Trauermücken bekämpfen - das hilft
Da sich Trauermücken in feuchter Erde besonders wohlfühlen, solltest du die Erde einer befallenen Pflanze zunächst austrocknen lassen. Wenn deine Pflanze also nicht täglich Wasser benötigt, solltest du sie für ein paar Tage nicht mehr gießen.
Anschließend kannst du versuchen, die Pflanze so gut es geht von den restlichen Larven zu befreien und bei Bedarf in Tongranulat umtopfen. In dieser Lebensumgebung fühlen sich die Trauermücken nämlich nicht wohl und sterben ab.
Diese Hausmittel helfen gegen Trauermücken
Du brauchst nicht gleich zu chemischem Pflanzenschutzmittel zu greifen, um Trauermücken in deiner Wohnung loszuwerden, auch Hausmittel haben sich bewährt.
- Kaffeesatz: Verbliebenen Kaffeesatz gut trocknen lassen, um einen Schimmelbefall zu vermeiden. Dann auf die Blumenerde geben. Das Koffein im Kaffee tötet die Larven ab, gleichzeitig verhindert die dünne Schicht Kaffeesatz auf der Erde, dass die Weibchen dort weiter Eier ablegen. Kaffeesatz ist eine echte Geheimwaffe und bringt zum Beispiel auch deine Orchideen zum Blühen.
- Quarzsand: Auch Quarzsand verhindert, dass die Weibchen der Trauermücken ihre Eier in die feuchte Erde legen. Dazu die Erde etwa einen Zentimeter hoch mit Quarzsand bedecken und die Pflanze von unten bewässern.
- Backpulver: Eine dünne Schicht Backpulver auf die Pflanzenerde streuen und anschließend leicht anfeuchten. Sobald die Larven der Trauermücken das Backpulver aufnehmen, sterben sie ab. Übrigens kannst du mit Backpulver auch deinen Gold- & Silberschmuck reinigen.
- Muskat: Muskatpulver ist ein weiteres Hausmittel, mit dem du Trauermücken bekämpfen kannst. Streue eine dünne Schicht auf die Erde der betroffenen Pflanzen. Durch die enthaltene Myristinsäure sterben die Larven ab. Gießt du die Erde dann ein wenig, gelangt die Myristinsäure tiefer in die Erde und tötet auch die Larven ab.
- Lavendel- oder Teebaumöl: Gib etwa 20 Tropfen Lavendel- oder Teebaumöl in einen Liter Wasser und gieße die befallene Pflanze damit. Auf diese Weise kannst du die Larven der Trauermücken vernichten. Um auch die erwachsenen Tiere zu erwischen, kannst du zusätzlich Gelbtafeln in die Erde stecken. Sie sind im Baumarkt oder Gartencenter erhältlich. An ihrer beleimten Oberfläche bleiben die kleinen Fliegen haften und können anschließend entsorgt werden.
- Streichhölzer: Stecke etwa zwei bis drei Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Erde der befallenen Pflanze. Dann die Erde leicht gießen. Der in den Zündholzköpfen enthaltene Schwefel wird so verteilt und bekämpft die Larven. Die erwachsenen Weibchen nisten dann keine Eier mehr in die Erde ein. Verwende nicht zu viele Streichhölzer, da zu viel Schwefel der Pflanze schaden kann. Lieber weniger verwenden und den Trick nach ein paar Tagen wiederholen.
Trauermücken vorbeugen
Schon beim Kauf von Pflanzen oder Blumenerde solltest du versuchen darauf zu achten, ob es Ablagerungen gibt, damit du die kleinen Tierchen nicht unbemerkt in die Wohnung schleppst. Riecht die Erde von Topfpflanzen unangenehm, wurde sie vermutlich zu lange feucht gehalten und bietet damit ideale Bedingungen für kleine Larven und Bakterien. Diese Exemplare solltest du besser stehen lassen. Säcke mit Blumenerde sollten nicht beschädigt und von möglichst hoher Qualität sein.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann neu gekaufte Erde auch sterilisieren. Die Erde dafür auf einem Backblech verteilen und bei 200 Grad für etwa 20 Minuten erhitzen. Mögliche Schädlinge werden auf diese Weise abgetötet.
Auch beim Gießen kannst du mit der richtigen Dosierung dafür sorgen, dass sich Insekten weniger einnisten. Statt einmal in der Woche eine größere Menge Wasser auf die Erde deiner Pflanzen zu geben, solltest du lieber öfter mit wenig Wasser gießen. Warte ab, bis die Erdoberfläche getrocknet ist, bevor du erneut gießt. Wird die Erde dagegen dauerhaft feucht gehalten, legen die Schädlinge mit Freude ihre Eier darin ab.
Quarzsand kannst du nicht nur auf die Blumenerde geben, um Trauermücken zu bekämpfen, damit kannst du einem Befall auch vorbeugen. Die Sandschicht hindert die Insekten daran, ihre Eier auf der Erde abzulegen. Die Pflanze dann aber nicht mehr von oben gießen, sondern besser von unten über einen Untersetzer bewässern.
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