Silvana Denker
Silvana Denker ist professionelle Fotografin, erfolgreiches Curvy Model und Body-Positivity-Aktivistin. Für das Selbstliebe-Projekt "BodyLove", das auch international für Aufsehen sorgte, fotografierte sie Frauen und Männer in schwarzer Unterwäsche an öffentlichen Orten, u.a. an den Niagarafällen oder am Times Square in New York City. "Jeder Körper darf und soll gezeigt werden", ist ihre feste Überzeugung. Mit dem Projekt wollte Silvana zeigen, dass es nicht den EINEN perfekten Körper gibt und damit gleichzeitig ein Zeichen setzen für mehr Vielfalt und gegen Diskriminierung und Mobbing.
Früher sah Silvanas Leben anders aus: Seit der Pubertät kämpft sie mit ihrem Körper und fühlt sich trotz Konfektionsgröße 38 nicht wohl. Mobbing in der Schule verstärkt ihren Selbsthass. Ein Teufelskreis beginnt: Sie entwickelt eine Binge-Eating-Essstörung. An einem Tag verfällt sie in Fressattacken, am nächsten trainiert sie bis zum Umfallen. 2010 macht sie Fotos von einer Freundin für einen Plus-Size-Modelwettbewerb und reicht aus Neugier auch zwei Bilder von sich selbst ein. Sie landet prompt im Finale und wird von einer namhaften Agentur unter Vertrag genommen. Durch ihre Arbeit gewinnt sie neues Selbstvertrauen und sie macht sich auch hinter der Kamera als Fotografin einen immer größeren Namen. 2017 dann der Rückschlag: Nachdem eine chronische Darmerkrankung diagnostiziert wurde, stellen die Ärzte zusätzlich zwei Lebertumore bei ihr fest. Zuletzt muss auch noch ihre Gallenblase operativ entfernt werden. Silvana trägt seitdem eine große L-förmige Narbe auf dem Bauch und kann zwischenzeitlich aufgrund ihrer zahlreichen Krankenhausaufenthalte kaum mehr arbeiten.
Finanzielle Schwierigkeiten sind die Folge. Doch Silvana macht ihre Narbe zu ihrem Markenzeichen, zu ihrem "Bellysmile". Heute arbeitet sie wieder erfolgreich als Curvy-Model und als professionelle Fotografin. Es ist ihr wichtig, mit Labels zusammenzuarbeiten, die für Vielfalt stehen und dafür, dass ein Mensch aufgrund von Narben, Dehnungsstreifen oder größerer Konfektion nicht weniger wertvoll ist als ein anderer. Sie sagt: "Kraft geben mir die Rückmeldungen von Frauen, die nach einem Fotoshooting bei mir schreiben, wie gut sie sich fühlen und wie es ihr Selbstbewusstsein gestärkt hat. Kraft geben mir die vielen Mails, die mich ständig erreichen von Menschen, denen ich mit meinen Fotos Mut mache, die durch meine Fotos auch langsam lernen sich so zu akzeptieren, wie sie sind." Diese Kraft will sie auf die Teilnehmer von "No Body is perfect" übertragen – egal, um welchen vermeintlichen Makel es sich handeln mag.