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Mehr Allergien durch Umweltbelastung

Immer mehr Allergien im Umlauf: Mit diesen Tipps kannst du dich im Frühling gut schützen

Werden Allergien wirklich immer häufiger? Und woran liegt das?
Werden Allergien wirklich immer häufiger? Und woran liegt das?© Adobe Stock

Tränende Augen, laufende Nase, juckender Rachen - Allergien wie Heuschnupfen, Asthma oder Lebensmittelallergien haben seit den 1970er-Jahren stark zugenommen. In Deutschland sind 20 bis 30 Millionen Menschen betroffen. Aber woran liegt das und wie können wir uns vor Allergien schützen? Hier erfährst du alles über die Gründe für die Zunahme von Allergien und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um allergischen Reaktionen vorzubeugen.

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Volkskrankheit Allergien: Was sind die Auslöser?

Allergien gehören in Deutschland heutzutage zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden bei Kindern. Immer wieder machen Allergolog:innen auf die steigende Anzahl der Betroffenen aufmerksam und warnen vor den Folgen unbehandelter Krankheiten. Schätzungsweise entstehen in Europa durch nicht oder falsch behandelte Allergien jährlich Kosten von rund 100 Milliarden Euro. Aber nicht nur die Volkswirtschaft leidet unter dem Anstieg - vor allem die Patient:innen müssen mit gravierenden Auswirkungen auf ihren Alltag und ihr Wohlbefinden rechnen. So müssen in Europa jährlich 30.000 Jugendliche ihre Ausbildung aufgrund einer Berufsallergie abbrechen.

Eine Allergie ist eine chronische Erkrankung, die auftritt, wenn das Immunsystem des Körpers überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe wie Blütenpollen, zum Beispiel Pappelpollen, reagiert und sie als ernsthafte Bedrohung ansieht. Es handelt sich dabei um eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems

Allergene können auf verschiedene Weise in den Körper gelangen, indem sie eingeatmet (Pollen- und Hausstauballergie) oder über die Nahrung aufgenommen werden (Nahrungsmittelallergie) oder durch Berührung mit der Haut, zum Beispiel mit verschiedenen Metallen oder Chemikalien. Letzteres wird auch als Kontaktallergie bezeichnet. Auch UV-Strahlen können bei manchen Menschen zu Rötungen, Bläschen oder Quaddeln auf der Haut führen (Sonnenallergie). Pollen, Hausstaubmilben und Schimmelpilze sind einige der häufigsten Auslöser für Allergien. Doch im Prinzip kann jede Substanz allergische Reaktionen hervorrufen. Manche Allergiker:innen leiden saisonal, während andere das ganze Jahr über Beschwerden haben. Einige haben sogar mehrere Allergien aufgrund von Kreuzreaktionen, da sie auf strukturell ähnliche Stoffe allergisch reagieren.

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Im Clip: Darum könnte sich die Zahl der Allergiker:innen bis 2050 verdoppeln

Zunahme von Allergien durch Umweltfaktoren

Als einen wichtigen Grund für die steigende Anzahl an Allergien nennen Allergolog:innen die erhöhte Umweltbelastung. Umweltschadstoffe tragen auf zwei Arten zur Zunahme von Allergien bei: Zum einen verändern sie die Struktur der Pollen, die heutzutage deutlich aggressiver in den Organismus eingreifen als noch vor wenigen Jahrzehnten. Zum anderen kann das Immunsystem durch die Schadstoffe die körpereigenen Abwehrkräfte nicht mehr so gut mobilisieren und es kommt zu allergischen Reaktionen. 

Immer mehr Menschen leben heute in dicht besiedelten Gebieten und sind verschiedenen Belastungen ausgesetzt, die die körpereigene Abwehr beanspruchen und Allergien begünstigen können. Dazu gehören unter anderem:

  • Luftverschmutzung durch Abgase von Autos und Industrie
  • Belastungen im Wohnraum, zum Beispiel durch Tabakrauch oder chemische Stoffe in Haushaltsprodukten
  • Belastungen im Beruf, die berufsbedingte Allergien auslösen können (zum Beispiel Metalle, Kunststoffe, Desinfektionsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Reinigungs- und Lösungsmittel)
  • Ernährung, beispielsweise Pestizide oder Zusatzstoffe in Lebensmitteln

Es gibt zudem einen klaren Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Zunahme von Allergien. Die steigenden Temperaturen führen dazu, dass der Pollenflug nicht nur viel früher beginnt, sondern auch viel länger andauert. In unseren Breiten sind Heuschnupfen-Symptome von Februar bis Oktober mittlerweile keine Seltenheit mehr. Darüber hinaus begünstigen die Klimaveränderungen die Ansiedlung von hoch allergenen Pflanzen aus wärmeren Regionen. Übrigens kann auch dein Hund Heuschnupfen bekommen. 

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Allergien vorbeugen: So geht's

Die genetische Veranlagung für Allergien lässt sich zwar nicht beeinflussen - externe Faktoren aber durchaus. Daher ist es möglich, Allergien vorzubeugen. Die Grundpfeiler hierbei sind Ernährung, Umgebung, Lebensstil und Hygiene.

Allergien durch Ernährung vorbeugen

Bereits während der Schwangerschaft kann eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung das Allergierisiko des Kindes positiv beeinflussen. Es ist jedoch wichtig, während dieser Zeit nicht auf potenziell allergene Lebensmittel zu verzichten. Auch wenn das Kind später am Familientisch mitisst, ist es sinnvoll, es frühzeitig an verschiedene Lebensmittel zu gewöhnen, um eine gewisse Toleranzentwicklung zu fördern. Generell sollte die Ernährung gesund und abwechslungsreich sein und möglichst wenig stark verarbeitete Lebensmittel enthalten. Des Weiteren ist es wissenschaftlich bewiesen, dass Kinder, die im Säuglingsalter gestillt werden, seltener Allergien entwickeln.

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Allergien vorbeugen: Immunsystem fordern

Expert:innen vermuten, dass übermäßige Sauberkeit das Risiko von Allergien erhöht. Es ist daher förderlich, wenn Kinder in ihren ersten Lebensjahren mit möglichst vielen Allergenen wie Pollen, Tierhaaren und Hausstaubmilben in Berührung kommen. Statt Kinder in einer sterilen Umgebung aufwachsen zu lassen, ist ein natürliches Umfeld zu bevorzugen.

Eine vielseitige und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Aufenthalte in der Natur tragen dazu bei, dass das Immunsystem widerstandsfähiger wird und der Körper in der Lage ist, verschiedene Allergene gut zu tolerieren. Ebenso wichtig ist ausreichende Bewegung, da Übergewicht mit allergischem Asthma in Verbindung gebracht wird. Wenn du Allergien vorbeugen möchtest, dann vermeide Verhaltensweisen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken, wie zum Beispiel eine unausgewogene Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum, Schlafmangel und Stress.

Allergierisiko senken - auf schadstofffreie Umgebung achten

Eine Umgebung mit möglichst geringer Schadstoffbelastung trägt wesentlich dazu bei, das Risiko für Allergien zu reduzieren. Dabei sollte nicht nur auf Autoabgase, Feinstaub und Ozon im Freien geachtet werden, sondern auch auf schadstofffreie Innenräume. Besonders Wohn- und Schlafbereiche sollten natürlich und frei von schädlichen Substanzen gestaltet werden. Achte bei der Wahl von Baustoffen, Wandfarben, Tapeten, Wohntextilien und Möbeln auf eine entsprechende Produktion, um das Allergierisiko zu minimieren.

Da ein Zusammenhang zwischen Rauchen/Nikotin und der Entwicklung von Allergien angenommen wird, ist eine rauchfreie Umgebung von großer Bedeutung. Insbesondere in der Schwangerschaft und im Kindesalter kann der Verzicht auf Zigaretten durch die Eltern viel bewirken, da die Auswirkungen des Passivrauchens oft erheblich sind. Nikotin kann auch über Hautkontakt übertragen werden.

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  • 28.03.2024
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