Wissenschaftler sind alarmiert
Rekordhitze bedroht Sibirien
- Veröffentlicht: 23.06.2020
- 11:53 Uhr
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Die meisten denken bei Sibirien wohl an unendliche Eis- und Schneewüsten. Könnte dieses Bild bald der Vergangenheit angehören? Denn dort wird es immer wärmer - und das hat Folgen.
Derzeit beobachten Forscher und Meteorologen eine besorgniserregende Entwicklung: In Sibirien ist es viel zu warm – und das schon seit längerer Zeit.
Im Clip: Bis 34 Grad - Rekordhitze bedroht Sibirien
Normalerweise sollte es um diese Jahreszeit in der östlichen Stadt Werchojansk laut "weatherspark.com" nur etwa zwischen 13 und 19 Grad warm sein, doch das Thermometer zeigte am vergangenen Freitag ganze 34 Grad Celsius an. Der finnische Meteorologe Mika Rantanen twitterte darüber und bezeichnete den Wert als irrsinnig.
Extreme Temperaturen
Doch das ist nicht der einzige Grund zur Sorge, denn der sibirische Winter von 2019 auf 2020 soll der heißeste seit 130 Jahren gewesen sein. Vor allem seit Januar ist der Trend zu erkennen und auch die Temperaturen im Mai lagen bis zu 10 Grad über dem Durchschnitt, wie der EU-Copernicus-Klimadienst angibt.
Die Hitzewelle in Sibirien wirkt sich ebenfalls auf das Weltklima aus, berichtet "The Guardian", denn auch deswegen könnte 2020 global das heißeste Jahr seit den Wetteraufzeichnungen werden.
Eine beunruhigende Entwicklung
Die Entwicklung in Sibirien sei ein alarmierendes Zeichen, wie Freja Vamborg, eine Wissenschaftlerin beim EU-Copernicus-Klimadienst gegenüber "The Guardian" erklärt. Das läge nicht nur an den zu hohen Temperaturen. "Bis zu einem gewissen Grad kommen große Temperatur-Anomalien nicht unerwartet. Aber das, was ungewöhnlich ist, ist die Dauer der Anomalien."
Die hohen Temperaturen haben Folgen
Die Wärme beunruhigt nicht nur Wissenschaftler, sondern führt auch zu anderen Phänomen – die zum Teil desaströse Folgen haben können. Wie "The Guardian" weiter berichtet, entwickelten sich Brandrodungsbrände von Landwirten zu flächendeckenden Waldbränden. Zudem begünstigte die Hitze eine Plage von sibirischen Seidenspinner, deren Larven sich von Nadelbäumen ernähren und die die Bäume noch anfälliger für Feuer machten.