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Winzer holen letzte Trauben ein

Eisweinlese im Südwesten

  • Veröffentlicht: 08.01.2017
  • 14:13 Uhr
  • dpa
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Der Name ist Programm: Winzer können ihre Trauben nur dann zu Eiswein machen, wenn es mächtig kalt ist. Seit Dezember hofften viele Winzer daher auf arktische Kälte. Am Samstag war es soweit.

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Bei klirrender Kälte haben Winzer ihre letzten Trauben von den Weinbergen eingeholt. Nach der Lese am Samstagmorgen in Baden und Württemberg begann die Verarbeitung zum Eiswein, einem Süßwein zum Dessert. Da die vergangenen Wochen relativ trocken gewesen waren, sei der Zustand der Trauben sehr gut, sagte der Präsident des Badischen Weinbauverbandes, Kilian Schneider. "Die Eiswein-Lese ist ein gelungener Abschluss des Wein-Jahrgangs 2016." Sein Pendant beim Württemberger Weinbauverband, Hermann Hohl, sprach ebenfalls von sehr guter Qualität, auch weil es sehr kalt gewesen war. Je kälter es ist, desto besser für den Wein.

In anderen Weinbauregionen wie Franken hatte es bereits Ende November Eisweinlesen gegeben. In Rheinland-Pfalz war die Eisweinlese mancherorts ebenfalls schon Ende 2016, andere Winzer ernteten die letzten Trauben wiederum am Dreikönigstag oder wollten es ebenfalls noch am Samstag tun.

Eiswein gilt in der Branche als i-Tüpfelchen für eine gute Weinlese

Bei der Weinspezialität werden die Beeren noch gefroren gepresst - mindestens sieben Grad minus sind vor der Ernte nötig. Sind die Beeren beim Pressvorgang nicht mehr komplett durchgefroren, sinkt die Qualität des Eisweins.

In einem Weinberg bei Kiechlinsbergen am Kaiserstuhl begann die Ernte am Samstag um kurz vor 6.00 Uhr bei minus 11 Grad. 30 Helfer lasen Trauben für Spätburgunder.

Eiswein gilt in der Branche als i-Tüpfelchen für eine gute Weinlese. Große wirtschaftliche Bedeutung spielt er nicht - die meisten Winzer lassen in der Hoffnung auf Minusgrade nur Trauben auf einem kleinen Teil der Anbaufläche stehen - kommt die Kälte nicht, verderben die Früchte. «Man braucht Eiswein als Imageträger», sagt der Chef der Bötzinger Weingenossenschaft am Kaiserstuhl bei Freiburg, Hanspeter Johner. Seine Genossenschaft hatte von einem Gesamt-Anbaugebiet von 340 Hektar nur einen Hektar für den Eiswein stehengelassen.

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