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Ebenfalls 13-jährig

Gleichaltriger soll Fabian getötet haben

  • Veröffentlicht: 15.03.2016
  • 11:53 Uhr
  • dpa
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© dpa

Als Fabian nicht nach Hause kommt, befürchtet seine Familie zunächst einen Unfall. Dann wird die Leiche des 13-Jährigen gefunden und die Untersuchungen ergeben: Er wurde Opfer eines Verbrechens.

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Der 13-jährige Fabian aus Sachsen-Anhalt soll von einem Gleichaltrigen getötet worden sein. "Wir haben ein tatverdächtiges Kind", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Dessau-Roßlau. Beide sollen sich gut gekannt haben. Der 13-jährige Tatverdächtige hat gestanden, den gleichaltrigen Fabian in Bad Schmiedeberg geschlagen zu haben. Er habe einen Schlag mit einem Gegenstand zugegeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, Olaf Braun. Nach dem Gesetz können Kinder erst ab dem Alter von 14 Jahren bestraft werden.

Nach intensiver Suche mit Fährtenhunden und einem Hubschrauber hatte die Polizei die Leiche des Schülers am Montag auf einem bewachsenen Gelände am Ortsrand der Kleinstadt Bad Schmiedeberg gefunden. Rechtsmediziner stellten fest, dass Fabian massive Gewalt am Kopf erlitt. Der Junge war seit Sonntagabend vermisst worden; er war nicht nach Hause gekommen. Die Polizei stieß auf den nun tatverdächtigen 13-Jährigen, weil sie intensiv im Umfeld des Getöteten ermittelte und beispielsweise überprüfte, wer zuletzt Kontakt mit Fabian hatte.

Solche Taten kämen unter Kindern nur äußerst selten vor, sagte der Wiesbadener Kriminologe Rudolf Egg. Bei den wenigen Fällen handele es sich meist um Streitigkeiten unter Geschwistern; ein Motiv sei Eifersucht. Egg zufolge können Kinder auch vor dem Erreichen der Strafmündigkeit mit 14 Jahren schwerwiegende Folgen ihres Handelns abschätzen. "Die Altersgrenze bedeutet nicht, dass sie kein Schuldbewusstsein hätten oder nicht wüssten, was sie tun." Der Gesetzgeber habe damit nur festgelegt, dass für diese Kinder nicht die Strafjustiz zuständig ist, sondern Eltern, Erziehungsberechtigte und Jugendämter.

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