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Alexandra Thein zur Vorsitzenden gewählt

Neuanfang bei der Berliner FDP

  • Veröffentlicht: 14.03.2014
  • 23:45 Uhr
  • fbo, DPA
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Alexandra Thein ist bei einem Landesparteitag der Berliner FDP am Freitagabend überraschend zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. In einer spannenden Kampfkandidatur setzte sich die Berliner Europaabgeordnete gegen den bisherigen FDP-Chef Martin Lindner mit 178 zu 165 Stimmen durch. Die 349 Delegierten gaben vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen ab. Thein löst Lindner nach nur zwei Jahren ab. Die letzte Frau an der Spitze der Berliner FDP war Carola von Braun von 1990 bis 1994.

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In einer teilweise emotionalen Rede hatte Thein zuvor für einen Neuanfang der FDP geworben. Nach der desaströsen Wahlniederlage bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 mit nur 1,8 Prozent der Stimmen sei die verlorene Bundestagswahl 2013 eine erneute Zäsur für die FDP gewesen. "Als letzte verbliebene Mandatsträgerin der Partei bin ich von vielen aufgefordert worden, den Landesvorsitz zu übernehmen", sagte die Europaabgeordnete.

"Wir brauchen im Landesvorstand eine personelle Alternative, wenn wir die nächste Abgeordnetenhauswahl 2016 gewinnen wollen", betonte die 50-jährige Juristin. Sie stehe für praxistaugliche Politik, eine kooperative Führung und eine moderne Mitmachpartei. Das traf die Stimmung der Mehrheit der rund 350 Delegierten.

Glaubwürdigkeit verspielt

Lindner hatte sich zuvor in der Aussprache viel Kritik über seinen ausgrenzenden Führungsstil und zu wenige inhaltliche Initiativen anhören müssen. Die FDP müsse zeigen, was sie inhaltlich besser machen wolle als die rot-schwarze Koalition, kritisierte etwa der Delegierte Felix Reifschneider. "Programmatische Arbeit ist mehr als immer nur nach dem Rücktritt des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit zu rufen."

Einige Redner verlangten, dass Lindner Verantwortung für das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag übernehmen müsse. Die FDP habe ihre Glaubwürdigkeit verspielt und müsse sie bei den Wählern zurückgewinnen, stellte Sebastian Ahlefeld fest. "Wie sollen wir das machen mit einem Landesvorsitzenden, der Fraktionsvize im Bundestag war und alle Entscheidungen dort mitgetroffen hat?"

Die beiden füheren Landesvorsitzenden Markus Löning und Carola von Braun mahnten vor allem mehr Teamgeist und Zusammenarbeit an. Es habe ein "inakzeptabler personeller Umgangsstil" geherrscht.

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