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Vertrauen nachhaltig beschädigt?

Partnerdienste stellen BND infrage

  • Veröffentlicht: 10.05.2015
  • 09:49 Uhr
  • dpa
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Die BND-NSA-Affäre könnte den deutschen Geheimdienst auch auf dipolmatischer Ebene teuer zu stehen kommen. Zahlreiche internationale Partner-Dienste stellen die Zusammenarbeit mit dem BND nun offenbar in Frage.

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Der BND muss befürchten, dass die Affäre um die Zusammenarbeit mit der NSA auch die Kooperation mit anderen Partnerdiensten gefährdet. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, haben sich in den vergangenen Tagen Vertreter mehrerer ausländischer Geheimdienste an den Bundesnachrichtendienstgewandt und die Zusammenarbeit infrage gestellt.

Misstrauen nach der BND-NSA-Affäre

Die Partnerdienste sollen sich dem Bericht zufolge besorgt gezeigt haben, weil zuletzt zahlreiche geheime Informationen über Projekte zwischen dem deutschen Auslandsdienst und dem US-Geheimdienst NSA an die Öffentlichkeit gelangt seien oder im NSA-Untersuchungsausschuss noch zur Sprache kommen könnten.

Vertrauen bei hunderten Geheimdiensten beschädigt?

Der BND kooperiert aktuell mit 451 Geheimdiensten aus 167 Ländern. Der deutsche Auslandsgeheimdienst soll den Amerikanern jahrelang möglicherweise unwissentlich geholfen haben, europäische Unternehmen und Politiker auszuforschen. In der Kritik steht deshalb auch das Kanzleramt als Aufsichtsbehörde des Nachrichtendienstes.

Der CSU-Politiker Hans-Peter Uhl sieht den BND durch die öffentliche Kritik beschädigt. "Dass Teile der Politik und der Medien den völlig falschen Eindruck erweckt haben, der BND sei eine kriminelle Organisation, hat eine fatale Außenwirkung", sagte der Justiziar der Unionsfraktion im Bundestag der "Welt am Sonntag". Geheimdienste anderer Ländern würden "sehr empfindlich darauf reagieren, dass in Deutschland als geheim eingestufte Informationen in die Öffentlichkeit gelangen".

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