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Ausgerechnet in einer Kirche, deren Chronik ihn nicht gerade rühmt

Rupert Murdoch und Jerry Hall heiraten

  • Veröffentlicht: 03.03.2016
  • 19:19 Uhr
  • dpa
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Ruport Murdoch wird nächste Woche 85. Vorher will der Medienmogul nochmal heiraten. Ausgerechnet in einer Kirche, deren Chronik ihn nicht gerade rühmt.

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Mit knapp 85 denken viele Menschen schon mal an den großen Abschied, die letzte Reise. Das Leben ist gelebt. Nicht so bei Rupert Murdoch. Der wagt nochmals ein Ja-Wort, einen Bund fürs Leben sozusagen. An diesem Samstag geleitet der Zeitungsmann und Mega-Verleger das Model und Schauspielerin Jerry Hall (59) in die hübsche St. Bride's Church an der Londoner Fleet Street - ausgerechnet. Denn Murdoch steht bereits in den Annalen der Kirche, und das nicht besonders ganzvoll.

"Es ist eine Segnung der Brautleute."

Die genauen Umstände der Eheschließung - für Murdoch, der am 11. März 85 wird, ist es die vierte - bleiben bis zuletzt ein Geheimnis. "Es handelt sich nicht um eine kirchliche Trauung", sagt eine Sprecherin der Kirche der Deutschen Presse-Agentur in strengem Ton. "Es ist eine Segnung der Brautleute." Etwas spitz fügt sie hinzu: "Wenn sie hier ankommen, sind sie längst verheiratet."

Offen bleibt also die Frage, wo und wann genau die Ehe standesamtlich besiegelt wird. "Wir geben keine weiteren Informationen", lassen die PR-Leute des Medienmannes wissen. Offen bleibt auch, ob die Braut in Weiß erscheint.

Braut und Bräutigam sind derweil mächtig unterwegs. Erst vor ein paar Tagen ließen sie sich bei einer Oscar-Feier in den USA ablichten: Sie breitem Lächeln und, wie die britische Yellow-Press registriert, mit einem 20-Karat-Verlobungsring am Finger. Er fein in Schwarz gekleidet und mit einem beinahe schon ein wenig entrückten Lächeln, wie es betagte Menschen mitunter an sich haben.

Zeit ist im Alter bekanntlich ein kostbares Gut, verständlich dass die Brautleute nicht lange gezögert haben. Erst vor sechs Monaten sollen sie sich kennengelernt haben. Britische Medien schreiben, seitdem halte sich der Australier Murdoch häufig in London auf, wo die Braut lebt.  

Förmlich wurde es dann im Januar: Die ehrwürdige Londoner "Times", das seriöse Aushängeschild Murdochs, durfte die Verlobungsanzeige veröffentlichen. Das sei in der englischen Gesellschaft in so üblich, heißt es.

"Mr Rupert Murdoch, Vater von Prudence, Elizabeth, Lachlan, James, Grace und Chloe Murdoch, und Miss Jerry Hall, Mutter von Elizabeth, James, Georgia und Gabriel Jagger, sind hocherfreut, ihre Verlobung bekanntzugeben", war da zu lesen. Immerhin zehn Kinder - ob die ganze Schar mitfeiert?

Kommt Mick?

Unklar ist auch, ob Partner und Partnerinnen aus der Vergangenheit beim Fest auftauchen. Mick Jagger etwa, mit dem die Texanerin Hall ihre vier Kinder hat. Jahrzehnte lang waren die beiden zusammen, doch der Rolling-Stones-Frontmann bestand nach der Trennung Ende der 90er Jahre darauf, dass die Zeremonie auf Bali seinerzeit ungültig gewesen sei. Ein Gericht gab ihm schließlich recht.

Für Murdoch ist es die vierte Hochzeit, zuvor schloss er Ehen mit einer Stewardess, einer Journalistin und zuletzt der Unternehmerin Wendi Deng. Alle drei wurden geschieden.

Dass Medienmann Murdoch die St. Bride's Church gewählt hat, in der 150 bis 200 Leute Platz finden, dürfte kein Zufall sein - ist aber pikant. Man sei weltweit als "Journalisten-Kirche" bekannt, die "allen, die in den Medien arbeiten, spirituelle Heimat bietet", heißt es auf der Website des Gotteshauses in der Fleet Street - die seit dem 18. Jahrhundert traditionell die Heimat der britischen Presse war.

"Es ist unklar, was gepredigt wird, aber die eigenen Geschichtsseiten dürften es nicht sein", spekuliert das seriöse Blatt "Guardian", das nicht zu Murdochs Imperium gehört, über die Annalen der Kirche. In Kapitel neun geht die kirchliche Historie nämlich kritisch mit dem Australier ins Gericht. Es geht um das Jahr 1986: Damals herrschte geradezu Krieg zwischen Murdoch und den Zeitungsdruckern in der Fleet Street.

6.000 Arbeiter waren im Januar vor 30 Jahren im Streik, es ging um Geld und neue Technik, die für Drucker nur noch das Abstellgleis vorsah. Die Arbeiter seien ahnungslos gewesen, dass Murdoch klammheimlich ein neues Produktionszentrum im Osten Londons mit modernster Technik eingerichtet habe - und über Nacht seine Zelte in der Fleet Street abbrach.

Murdoch wurde praktisch zum Totengräber des weltweit berühmten Zeitungsviertels. "Innerhalb von Monaten war der Druck-Dinosaurier Fleet Street tot", so die Kirche. Jetzt kehrt Murdoch als Bräutigam zurück.

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