Der kühne Entwurf von Stararchitekt Libeskind ist Wirklichkeit geworden
Unibau wird in Lüneburg eröffnet
- Veröffentlicht: 11.03.2017
- 09:44 Uhr
- dpa
Seine Kritiker nannten das Projekt ein Luftschloss und hielten den Libeskind-Bau lange für nicht finanzierbar. Auch wenn die Kosten tatsächlich erheblich gestiegen sind und es gedauert hat - der kühne Entwurf ist Wirklichkeit geworden, die Eröffnung wird gefeiert.
Das von US-Stararchitekt Daniel Libeskind entworfene neue Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg soll am Samstag (11.00 Uhr) eröffnet werden. Der futuristische Bau mit den schrägen Außenwänden hatte über Jahre auch mit steigenden Kosten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Kritiker hielten das Projekt für nicht finanzierbar und nannten es ein Luftschloss. Befürworter sehen im Libeskind-Bau einen Leuchtturm, der weit über die Region hinaus strahlen soll. Zur Einweihungsfeier am Samstag werden auch Architekt Libeskind und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet.
Mit Blick auf letzte Risiken könnten die Baukosten am Ende die 100-Millionen-Marke knapp übersteigen, hat die Uni im Dezember mitgeteilt. Ursprünglich waren sie auf knapp 58 Millionen Euro beziffert worden. Den Löwenanteil tragen der Bund und das Land, die EU sowie die Stadt und der Landkreis Lüneburg. Die Endabrechnung soll frühestens in einigen Monaten vorliegen.
«Ich freue mich, dass der Libeskind-Bau nun fertig und so sehr gelungen ist», sagte Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) vorab zu dem Bau auf dem früheren Kasernengelände am Stadtrand. «Inmitten der alten Scharnhorst-Kaserne versinnbildlicht er für alle sichtbar den Wandel, den Lüneburg in den letzten 30 Jahren vollzogen hat, nämlich weg von der Garnisonsstadt hin zur Kultur- und Bildungsmetropole.»
Lüneburg will das Audimax parallel als Stadthalle nutzen - ein erstes Mal schon am Samstag. Aufgeführt wird Beethovens Neunte Symphonie «Freude, schöner Götterfunken» mit mehr als 200 Mitwirkenden allein im Chor. Prüfer der Stadt hatten den Komplex Ende Januar abgenommen. Hätte der Bau nicht fristgerecht in Betrieb genommen werden können, so wären EU-Mittel in Höhe von rund 14 Millionen Euro gefährdet gewesen. Die Grundsteinlegung war am 8. Mai 2011.