Die besten Tipps zum Schutz vor Schädlingen
Milch, Knoblauch & Co.: Diese Hausmittel helfen gegen Blattläuse – ganz ohne Chemie!
- Aktualisiert: 08.08.2023
- 09:11 Uhr
- Christina Berlinghof
Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen im Garten und können Kräuter, Balkonblumen oder Gemüsepflanzen befallen und mit der Zeit schädigen. Hier kommen die besten Hausmittel und Methoden, die kleinen Tierchen ohne Chemie wieder loszuwerden.
Mit diesen Hausmitteln bekämpfst du Blattläuse
Hunderte Arten von Blattläusen fühlen sich in unseren heimischen Gärten wohl. Sie gehören zu den häufigsten Schädlingen und einen Blattlausbefall der Pflanzen kennen die meisten Gärtner:innen. Vor allem an warmen und sonnigen Tagen können sich die kleinen Krabbler schnell vermehren und zur echten Plage werden. Ein Befall mit Blattläusen ist in der Regel leicht zu erkennen. Denn meist wimmelt es auf deinen Pflanzen bereits von grünen, schwarzen, braunen oder gelben Krabbeltierchen, wenn du den Befall bemerkst. Aber auch zusammengerollte Blätter, abgefallene Knospen oder ein klebriger Belag auf den Blättern können Hinweise auf einen Befall mit Blattläusen sein.
Hast du nur wenige Blattläuse an deinen Pflanzen entdeckt, kannst du zunächst versuchen, sie mit dem Gartenschlauch abzuspritzen oder die Tierchen mit den Fingern zu entfernen. Für Menschen sind Blattläuse nämlich ungefährlich, es macht also nichts, wenn du sie berührst. Aber auch bei einem stärkeren Befall musst du nicht zu chemischen Mitteln greifen, um Blattläuse loszuwerden. Folgende Hausmittel bekämpfen Blattläuse auch effektiv und schaden der Umwelt nicht:
- Milch: Vermische etwa 250 Milliliter frische Milch mit einem halben Liter Wasser und besprühe befallene Pflanzen mit der Mischung. Die Milchsäure greift die kleinen Tierchen an und führt zu deren Absterben. Je nach Befall musst du diese Methode ein paar Tage wiederholen, bis du alle Blattläuse bekämpft hast. Die Milch-Methode hilft übrigens nicht nur gegen Blattläuse, sondern beugt auch Mehltau vor, eine Pilzerkrankung, die viele Pflanzen betreffen kann.
- Neemöl: Neemöl (erhältlich in vielen Gartencentern) gilt als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel, da es Schädlinge vertreibt, gleichzeitig den Pflanzen aber nicht schadet. Verdünne es mit Wasser und sprühe befallene Pflanzen am besten morgens damit ein. Ein paar Tage lang wiederholen, dann sind die Pflanzen wieder schädlingsfrei.
- Sud aus Rainfarn: Etwa 200 Gramm getrockneten Rainfarn in einem Liter Wasser für 30 Minuten kochen. Den Sud abkühlen lassen und mit Wasser verdünnen. Ist der Befall gering, genügt ein Verhältnis von 1:10, bei starkem Befall den Sud im Verhältnis 1:6 verdünnen. Die Mischung in eine Sprühflasche geben und auf die befallenen Stellen sprühen.
- Sud aus Knoblauch oder Zwiebeln: Der intensive Geruch von Knoblauch oder Zwiebeln vertreibt Blattläuse. Du kannst jeweils einen Sud herstellen, den du auf deine Pflanzen im Garten sprühst, um die kleinen Schädlinge zu vertreiben. Bei Pflanzen auf dem Balkon könnte der starke Geruch auch für dich störend sein, wenn du direkt daneben sitzt. In diesem Fall kannst du zunächst andere Hausmittel verwenden, um Blattläuse zu bekämpfen.
Anleitung: Gib sechs Knoblauchzehen in ein großes, verschließbares Glas und fülle es mit etwa drei Litern kochendem Wasser auf. Lasse das Ganze eine halbe Stunde ziehen, seihe die Flüssigkeit ab und gib den Sud in eine Sprühflasche. Ist er abgekühlt, kannst du deine Pflanzen damit benetzen. Möchtest du lieber Zwiebeln verwenden, dann schneide eine Gemüsezwiebel in kleine Stücke und koche sie in einem Liter Wasser auf. Stelle die Temperatur auf die niedrigste Stufe und lasse den Sud für 30 Minuten durchziehen. Ist die Flüssigkeit abgekühlt, entferne die Zwiebelstückchen, gib den Sud in eine Sprühflasche und sprühe sie auf die Pflanzen. Funktioniert besonders gut bei Rosen.
Sind deine Gemüsepflanzen von Blattläusen befallen, und du möchtest sie nicht mit einem intensiv riechenden Sud oder einem anderem Mittel besprühen, kannst du auch natürliche Fressfeinde der Blattläuse in deinem Garten ansiedeln. Marienkäfer verspeisen zum Beispiel bis zu 150 Blattläuse am Tag, schädigen deine Pflanzen aber nicht. Ihre Larven bekommst du im Fachhandel.
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Befall mit Blattläusen vorbeugen
Pflanzen, die gesund und kräftig sind, sind weniger anfällig für einen Schädlingsbefall. Achte also darauf, dass du deinen Pflanzen die passenden Wachstums- und Standortbedingungen bietest, damit sie gut gedeihen und widerstandsfähig sind.
Zusätzlich kannst du deine Pflanzen mit spezieller Pflege kräftigen, dann haben es Blattläuse schwer, Schaden anzurichten. Folgende zwei Methoden mit Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen sind zum Beispiel geeignet. Sie funktionieren auch, wenn bereits ein Befall mit Blattläusen vorhanden ist.
Sud aus Ackerschachtelhalmen schützt vor Blattläusen
Ackerschachtelhalme enthalten viel Kieselsäure, die deine Pflanzen stärkt. Du kannst sie mit einem Sud der Halme besprühen und so vor einem Befall mit Blattläusen schützen.
So geht’s: Eine große Handvoll der grünen Stängel von Ackerschachtelhalmen sammeln. Sie wachsen auf Wiesen und Äckern mit feuchtem und leicht saurem Boden. Die Triebe in einem Liter Wasser einlegen und einen Tag lang ziehen lassen. Die Mischung anschließend in einen Topf geben, aufkochen und etwa eine Stunde köcheln lassen. Den Sud dann durch ein feines Sieb abseihen und abkühlen lassen. Zum Schluss in eine Sprühflasche füllen und deine Pflanzen großzügig von allen Seiten damit einsprühen.
Brennnessel-Jauche hilft gegen Schädlinge
Um Insekten oder Pilzkrankheiten von Pflanzen fernzuhalten, haben sich die Wirkstoffe von Brennnesseln bewährt. Du kannst daraus zum Beispiel eine Jauche herstellen, die wachstumsfördernde Eigenschaften hat und vor allem Tomatenpflanzen stärkt. Auch wenn bereits Blattläuse vorhanden sind, wirst du sie mit dieser Methode effektiv los. Eine Brennessel-Jauche hilft übrigens auch gegen Klee im Rasen.
Jauche selbst herstellen:
Sammle etwa ein Kilogramm Brennnesseln bei einem Spaziergang im Grünen. Schneide die Blätter klein und gib sie in einen großen Eimer, den du mit etwa 10 Litern Wasser auffüllst. Lasse die Flüssigkeit dann für ein paar Tage an einem schattigen und nicht zu warmen Ort ziehen und rühre sie einmal täglich um. Nach etwa zehn Tagen kannst du die entstandene Jauche abseihen und deine Pflanzen damit gießen oder die Jauche in verschließbare Behälter füllen. Sie ist einige Wochen haltbar und kann immer wieder zur Pflege und Kräftigung deiner Pflanzen genutzt werden. Wichtig: Jauche solltest du verdünnen, bevor sie mit deinen Pflanzen in Berührung kommt.
Möchtest du nicht so lange warten und einen akuten Befall von Blattläusen bekämpfen, kannst du auch eine Brühe aus Brennnesselblättern und Wasser herstellen, die du über Nacht ziehen lässt. Du kannst sie am nächsten Tag direkt verwenden und auf deine Pflanzen geben.