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Beate Quinn im Interview

"Hochzeit auf den ersten Blick": Matching-Expertin Beate Quinn über die Hochzeitsnacht und Intimität 

  • Aktualisiert: 06.09.2023
  • 18:45 Uhr
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Was geht wirklich nach der Hochzeit und in der Hochzeitsnacht? Beate Quinn klärt auf.
Was geht wirklich nach der Hochzeit und in der Hochzeitsnacht? Beate Quinn klärt auf.© SAT.1

Das Wichtigste in Kürze

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Beate Quinn ist Matching-Expertin bei "Hochzeit auf den ersten Blick". Seit Jahren steht sie den Paaren mit Rat und Tat zur Seite. Im Interview erzählt sie, was wirklich nach der Hochzeit und in der Hochzeitsnacht vor sich geht und wie Paare mit Intimität und möglichen Sexflauten umgehen können.

Worauf achten Sie beim Matching?

Beate Quinn: Generell hat eine Beziehung nur dann eine Zukunft, wenn es ein großes Maß an Übereinstimmung und Ausgleich gibt. Und dieses Prinzip greifen auch meine Tests und Gespräche auf, die ich mit den Singles führe. In meinen Gesprächen erstelle ich mir eine Beziehungspersönlichkeit der Singles. Als Matching-Grundlage für ein von mir eigens erstelltes sexuelles Profil lasse ich ihr Leben, ihre Eigenschaften in Beziehungen, ihre Wünsche und Bedürfnisse und ihr Beuteschema einfließen. Und ich achte dabei ganz genau darauf, dass es ein gesundes Match ist.

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Haben Sie bestimmte Tipps für Neubewerber:innen?

Unser Experiment startet mit der Ehe und soll als Liebesbeziehung enden. Hier bedarf es eines hohen Maßes an Motivation, Engagement und Willen, eine völlig fremde Person kennenlernen zu wollen. Auch den Willen, diese Experimentzeit zu nutzen. Und mein Tipp ist wirklich: Bleiben Sie dran. Bleiben Sie offen. Und geben Sie alles.

Warum scheitern so viele Beziehungen im Alltag?

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum bei uns im Experiment manchmal die Beziehungen im Alltag scheitern. Manchmal ist es fehlende Attraktivität oder auch eine Enttäuschung über das Matching. Aber ein völliger Kontaktabbruch kommt meistens nur zustande, wenn es keine gute oder gar keine Kommunikation mehr gibt. Wenn wir nicht mehr offen, nicht mehr zugewandt und nicht mehr vertrauensvoll sind.

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Wie wichtig ist Körperlichkeit in einer Beziehung?

Sexualität spielt eine wichtige Rolle in Partnerschaften. Sie gehört zu einer glücklichen, erfüllenden Partnerschaft dazu. Sie ist nicht nur wichtig für die Bildung einer Partnerschaft, sondern auch für die Aufrechterhaltung. Und durch die Körperlichkeit und die Sexualität stillen wir ganz viele Grundbedürfnisse, wie beispielsweise Geborgenheit, Nähe und Akzeptanz.

Wie nervös sind Kandidat:innen vor der Hochzeitsnacht und spielt dabei Intimität eine Rolle?

Wenn die Hochzeit ansteht, habe ich festgestellt, dass die Hochzeitsnacht selbst tatsächlich zweitrangig ist. Die Singles sind [an dem Tag] mit so vielen Themen beschäftigt, unter anderem: Wird am Standesamt "Ja" gesagt? Wie sieht er oder sie aus? Und so weiter. Wenn dann mal "Ja" gesagt wird, prasseln so viele neue Eindrücke auf die Singles ein, dass sie nur noch müde ins Bett fallen.

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Gibt es konkrete Tipps, die Sie den Singles vor dem Kennenlernen geben?

Mein Tipp für die Singles ist, immer mit ihrem Bauchgefühl zu gehen. Also das zu machen, was sich gut anfühlt und womit sie d'accord sind. Sich nicht unter Druck setzen zu lassen.

Wie geht man mit einer Sexflaute um?

Man überwindet eine Sexflaute am besten, wenn man aus der Sprachlosigkeit rauskommt. Ich sage immer: Wer nicht über Sex redet, wird auch bald keinen mehr haben. Die Paare müssen anfangen, über ihre Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen. Denn die meisten Paare haben Sex auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Zu viel Nähe tötet das Begehren. Guter Sex braucht Spannung. Ein bisschen das Gefühl zu haben, sich fremd zu sein, sich erobern zu wollen. Und hier empfehle ich immer eine Auszeit ohne den Partner. Es verstärkt nicht nur die Vorfreude auf ihn oder sie, sondern es bringt auch wieder Spannung in die Beziehung und man kann sich wieder etwas Neues erzählen.

Ein großer Lustkiller ist auch Stress. Hier hilft eine intime Auszeit zu zweit. Planen Sie etwas Neues. Machen Sie sich mal wieder richtig schick, wie am Anfang der Beziehung. Denn Abwechslung macht Appetit auf Sex.

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Worüber sollte man die ersten Tage nicht viel oder gar nicht sprechen?

Worüber man auf keinen Fall reden sollte, ist über irgendwelche Ex-Beziehungen. Das ist ein absolutes No-Go. Ansonsten finde ich, kann man über alles Präsente sprechen. Aber man darf nicht vergessen, dass ein Kennenlernen nach dem Reißverschluss-Prinzip passiert. Ein Schritt nach dem anderen. Ansonsten können wir den Partner auch schnell überfordern.

Gibt es einen Moment, der Ihnen im Kopf geblieben ist, was Sie in den letzten Staffeln wirklich überrascht hat?

Bei "Hochzeit auf den ersten Blick" waren für mich die größten Überraschungen tatsächlich die Heiratsanträge im Finale. Das war für mich wie eine doppelte Liebe. Einfach wow.

Haben Sie im Laufe der Zeit etwas dazugelernt?

Wir hinterfragen unsere Matchings jährlich und versuchen immer wieder, nach dem neusten Stand der Wissenschaft zu matchen, und lernen aus den vergangenen Staffeln dazu. Nach neun Jahren "Hochzeit auf den ersten Blick" habe ich viel dazugelernt. Aber vor allem hat sich meine Menschenkenntnis enorm verbessert.

Welche Tipps geben Sie Paaren, wenn sie im Bezug auf Intimität sehr unsicher sind?

Ich bin ein Fan davon, sich nicht gänzlich dem Hormonrausch hinzugeben. Sondern sich Zeit zu lassen beim Kennenlernen, bevor man intim wird. Und hier kommt Sicherheit nur durch Kommunikation, durch Wissen, wenn ich seine Wünsche und Bedürfnisse kenne und mich ihm auch offenbaren kann. Nur durch Kommunikation stellt man Vertrauen her.

Die 10. Staffel "Hochzeit auf den ersten Blick": acht Episoden ab 25. September 2023 immer montags um 20:15 Uhr in SAT.1 und auf Joyn.

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